Schmerzmittel oft Grund für Nierenversagen
"Viele Patienten nehmen das freiverkäufliche Ibuprofen, um ihre Schmerzen zu kopieren", sagte Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin, die im Vorfeld des Internisten Kongresses stattfand. "Länger als drei Tage sollte es aber nicht auf eigene Faust genommen werden", warnte der Nephrologe.
Besonders wirksam gegen Schmerzen
Er erklärte, dass die Wirkstoffklasse zwar durchaus sehr wirksam sei und auch bei Entzündungen, wie orthopädischen oder auch Zahnschmerzen, seinen berechtigten Einsatz findet, jedoch nur der Arzt , der den Kreatininwert seines Patienten kennt, grünes Licht für eine längerfristige Anwendung geben sollte. "Gerade, wenn die Patienten auch noch wenig trinken, wie es bei Senioren häufig der Fall ist, kann es in wenigen Stunden zum akuten Nierenversagen (ANV) kommen".
Bei schwerer Sepsis sofort handeln
Aber auch andere Faktoren als Schmerzmittel seien für ein solches - unter Umständen durchaus letal verlaufendes - Nierenversagen verantwortlich , so der Nierenspezialist. Hierzu zählen schwere Infektionen mit einer Sepsis sowie auch Blutverlust und Schockzustände nach Unfällen.
Dauerdialyse kann verhindert werden
Bei einem akuten Nierenversagen handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, der in den meisten Fällen eine intensivmedizinische Behandlung erfordert. Hier wird dann der Patient zumindest vorrübergehend dialysepflichtig, nicht selten aber ist die Niere so stark geschädigt, dass er lebenslang dialysiert werden muss, oder sogar nur eine Nierentransplantation ihn retten kann. In Deutschland sind über 70.000 Patienten auf eine regelmäßige Blutwäsche angewiesen.