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Schwer Kranke geraten ins Abseits

sf/dpa
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Patienten, die lange im Krankenhaus liegen, können für Kliniken zu einem finanziellen Risiko werden. Das kritisierte der Ärztliche Direktor der Uni-Kinderklinik Tübingen, Rupert Handgretinger.

Das System der Fallpauschalen, bei dem eine Klinik je nach Krankheitsbild einen Festbetrag erhält, funktioniere gut bei Patienten mit kurzer und mittlerer Verweildauer. Bei schweren Fällen, wenn Menschen lange im Krankenhaus blieben, machten Kliniken dagegen teils hohe Verluste, sagte der Mediziner. Insgesamt veranschlagt der Verband der Universitätskliniken den jährlichen Verlust, der allein den deutschen Unikliniken durch sogenannte Extremkostenfälle entsteht, auf rund 175 Millionen Euro.

"Es wird darauf hinauslaufen, dass man sich irgendwann überlegen muss, ob man einen Patienten mit einem besonders komplizierten Fall überhaupt noch aufnimmt - oder ob man behauptet, alle Betten seien belegt", mahnte Rupert Handgretinger. Dann nämlich könne man statt einem Patienten zwei Fälle abrechnen. Die Frage sei nur, ob man dies den Patienten wirklich antun wolle.

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