"Sex"krankheiten nehmen im Südwesten zu
Immer mehr Menschen im Südwesten stecken sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Die Meldungen beim Gesundheitsamt von Infektionen mit HIV oder Syphilis übertrafen 2012 bis zum Ende des dritten Quartals alle Vergleichszahlen der vergangen zehn Jahre.
Demnach wurden bis Ende September 243 HIV-Infektionen und 229 Fälle von Syphilis gemeldet. Allein die Zahl der neu registrierten HIV-Erkrankungen stieg damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 50. Die Entwicklung sei "wirklich besorgniserregend", sagte ein Sprecher des Stuttgarter Regierungspräsidiums, bei dem das Landesgesundheitsamt angesiedelt ist.
Genauere Ursachen sind noch unbekannt
Zu konkreten Ursachen konnte die Behörde noch keine Angaben machen. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge bedingen sich beide Infektionskrankheiten teils gegenseitig. So steige bei gleichzeitiger HIV- und Syphilis-Infektion das Risiko, andere mit HIV zu infizieren.
Eine mögliche Ursache für den Anstieg der Erkrankungen ist nach Angaben des Instituts ungeschützter Geschlechtsverkehr unter Männern. Deutschlandweit ist die Zahl der HIV-Infektionen nach Angaben einer RKI-Sprecherin zuletzt zwar nur leicht gestiegen. Fälle von Syphilis hätten unterdessen aber auch bundesweit deutlich zugenommen.