Medscape Gehaltsreport 2021

So kamen die Ärzte finanziell durch die Corona-Krise

LL/pm
PraxisGesellschaft
Die Pandemie hat das Arbeitsleben von Ärzten definitiv verändert. Die finanziellen Folgen zeigt der Gehaltsreport von Medscape.

Gut 700 Ärzte, davon die Hälfte im Krankenhaus tätig, machten Angaben zum Einfluss der Pandemie-Lage auf ihre finanzielle Situation. Die Befragung fand von November 2020 bis Februar 2021 statt. Während 48 Prozent angaben, keine Einbußen zu verzeichnen, war das bei 35 Prozent der befragten Ärzte der Fall - darunter neun Prozent, die auf mehr als ein Viertel ihres vorherigen Einkommens verzichten mussten. Bei 17 Prozent stieg das Gehalt.

Fast alle Gründe sind Pandemie-bedingt

Mit 89 Prozent führt die große Mehrheit der Betroffenen die Einbußen direkt auf die Pandemie zurück. So gaben 17 Prozent an, Arbeitsstunden reduzieren zu müssen, bei zehn Prozent wurde eine angekündigte Gehaltserhöhung verschoben oder gestrichen, jeweils drei Prozent wurden beurlaubt oder mussten von Vollzeit auf Teilzeit umstellen. Und einem Prozent wurde sogar gekündigt.

Die Ergebnisse offenbaren allerdings große Unterschiede zwischen Niedergelassenen (53 Prozent hatten Einbußen.) und Klinikern (17 Prozent hatten Einbußen.).

Allerdings verbesserte sich die Situation bei einem Teil der Betroffenen auch wieder. So berichteten 46 Prozent an, dass sich ihre Arbeitszeit wieder normalisiert habe, bei 17 Prozent auch die finanzielle Lage. Auf der anderen Seite meldeten 54 Prozent, dass weder die Arbeitszeit noch Einkommen wieder auf normalem Niveau lägen.

Die Verbindlichkeiten sind das Problem

40 Prozent der Befragten erklärten, für eine Hypothek für ein Haus oder eine Eigentumswohnung aufkommen zu müssen. 26 Prozent zahlen Studiengebühren oder Unterhalt für ihre Kinder. Bei 21 Prozent fallen Leasingkosten für ein Auto an, bei 17 Prozent muss ein Darlehen für ein Auto abbezahlt werden. Für die Kinderbetreuung werden bei 16 Prozent der Befragten Gebühren fällig. Ein Prozent hat noch ein eigenes Studiendarlehen oder BAföG zurückzuzahlen. Allerdings gaben nur sieben Prozent der Ärzte an, dass die Corona-Krise sie finanziell so sehr in eine Schieflage gebracht habe, dass sie die Raten einer Hypothek oder andere Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten.

361.000 Euro Nettovermögen im Durchschnitt

Im Rahmen der Umfrage wurden die Ärzte auch gebeten, ihr Nettovermögen anzugeben, inklusive Immobilien, Autos, Schmuck, Aktien und andere Wertanlagen. Auf rund 361.000 Euro schätzen die Ärzte ihr Vermögen hier durchschnittlich. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während Männer mit 400.000 Euro Vermögen dastehen, sind es unter den Frauen nur 234.00. Zum Vergleich: Das geschätzte Netto-Vermögen liegt in der Allgemeinbevölkerung bei 162.000 Euro.

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