Technische Universität (TU) Dortmund

So macht ein Mikroskop-Sensor SARS-CoV-2 sichtbar

LL/pm
Gesellschaft
Wissenschaftler der TU Dortmund haben einen Mikroskop-Sensor weiterentwickelt, der die Bewegungen von Viren sichtbar machen kann. Die Technik namens PAMONO wird jetzt für den Einsatz am Coronavirus vorbereitet.

Ein Team aus PhysikerInnen, MathematikerInnen und InformatikerInnen des Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) entwickelte bereits vor zehn Jahren den PAMONO-Virensensor, mit dessen Mess- und Analyseverfahren Viren indirekt nachgewiesen werden können. Der Sensor kann die Veränderung der Oberflächen-Plasmonen-Resonanz messen, die durch Viren verursacht wird und so sogar deren spezifische Charakteristika erkennen.

Dieses Messverfahren könnte nun auch in der Corona-Pandemie zur Ermittlung von Infektionsstatus eingesetzt werden – auch außerhalb von Laboren, zum Beispiel an Flughäfen oder in Wohnsiedlungen, heißt es in einer Mitteilung der Wissenschaftler, die den Sensor gemeinsam mit Kollegen der Technischen Universität Dortmund weiterentwickelten. 

Detektionsrate in Echtzeit

Das Verfahren macht sich bei seiner Messung einen physikalischen Effekt zu nutzen und verbindet dadurch den Mikro- mit dem Nanomessbereich. Denn die Resonanz von Viren tritt im Mikrometer-Bereich auf, während die Größe der Viren selbst im Nanometer-Bereich liegt. Im Fall von PAMONO halten neuronale Netzwerke mit Bild- und Signalanalyseverfahren die verschiedenen Charakteristika der Viren dabei fest.

„So werden Viren optisch nachweisbar, was einen kostengünstigen, mobil einsetzbaren Sensor und sehr schnelle Tests ermöglicht“, erklärt Projektleiter Dr. Roland Hergenröder. Durch das physikalische Messverfahren kann binnen von Minuten aus Probenmaterial, wie Blut, Speichel oder Abwasser ein Ergebnis gewonnen werden, lautet die Botschaft. Die Technik liefere so schnelle Erkenntnisse, um Maßnahmen einzuleiten und damit die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verhindern. 

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