Erneute Protestaktion des VmF vor dem Brandenburger Tor

Standespolitik zeigt Solidarität mit (Zahn-)Medizinischen Fachangestellten

LL/mg
Zahnmedizinische und medizinische Fachangestellte demonstrierten erneut vor dem Brandenburger Tor für bessere Arbeitsbedingungen. Die standespolitischen Organisationen zeigten sich einmal mehr solidarisch. Zur Protestaktion hatte der Verband der medizinischen Fachberufe (VmF) aufgerufen.

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und viele weitere standespolitische Organisationen unterstützen die Protestaktion am Brandenburger Tor. BZÄK-Präsident Prof. Christoph Benz gehörte bei der Veranstaltung in Berlin auch zu den RednerInnen, die sich solidarisch erklären. Ebenfalls sprachen unter anderem Dr. Rebecca Otto vom Zahnärztinnenverband Dentista, Harald Schrader vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte, Nancy Djelassi vom Bundesverband für zahnmedizinische Fachkräfte in der Prävention (BVZP), Dr. Karsten Heegewaldt von der Zahnärztekammer Berlin und Dr. Jana Lo Scalzo (Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin).

Die KZBV teilte mit, „die Zahnmedizinischen Fachangestellten leisten Tag für Tag einen entscheidenden Beitrag für die Versorgung unserer Patienten. Sie arbeiten hart dafür, dass unsere Zahnarztpraxen Spitzenreiter in Sachen Prophylaxe, Prävention und Gesundheitsförderung sind“. Diese Leistung müsse seitens der Politik endlich entsprechend gewertschätzt werden, so Dr. Wolfgang Eßer, KZBV-Vorstandsvorsitzender. „Statt aber die Leistungen der ZFA durch einen Bonus, wie etwa in der Pflege geschehen, anzuerkennen, haben sie keinerlei Unterstützung erfahren.“

In einem wirtschaftlichen Umfeld, das bereits von exorbitant steigenden Energiekosten und einer hohen Inflationsrate geprägt ist, der Zahnärzteschaft mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz dann auch noch den notwendigen Honorarzusatz zu beschneiden, die strikte Budgetierung wiedereinzuführen und „die Leistungen der erst unlängst in die Versorgung gebrachten neuen Parodontitistherapie zu streichen, gleichzeitig aber zu glauben, dass Zahnärzte ihren Mitarbeitern noch angemessene Gehälter zahlen können, zeigt ein hohes Maß an Zynismus“, so der KZBV-Chef weiter.

„Ambulante Versorgung wird von der Politik auf der Strecke gelassen“

Es werde zunehmend deutlich, dass die ambulante Versorgung und die dort arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Politik auf der Strecke gelassen werden, so Eßer. „Wenn die Bundesregierung nicht handelt, befürchten wir, dass zusammen mit dem allgemeinen Fachkräftemangel, der auch im niedergelassenen ärztlichen und zahnärztlichen Bereich zu spüren ist, erhebliche Gefahren für die Patientenversorgung entstehen.“

Nach seiner Protestaktion am 7. September 2022 hatte der Verband medizinischer Fachberufe e. V. erneut Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) und Medizinische Fachangestellte (MFA) dazu aufgerufen, an der Protestaktion in Berlin teilzunehmen. Unterstützung gab es unter anderem von Seiten der KZBV, der Bundeszahnärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Bundesärztekammer und des Bundesverbandes zahnmedizinischer Fachkräfte in der Prävention.

Der Verband medizinischer Fachberufe fordert ein angemessenes Gehalt angesichts steigender Energiekosten und hoher Inflationsrate, Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen von MFA und ZFA in der Patientenversorgung und eine gesicherte Finanzierung der ambulanten ärztlichen und zahnärztlichen Regelversorgung.

Die Forderungen des VmF:

Rund 550.000 medizinische Fachangestellte arbeiten im abulanten Gesundheitsbereich und besetzen dort jede neunte Stelle. Sie versorgen jedoch etwa 90 Prozent aller PatientInnen in Deutschland. Der Fachkräftemangel ist inzwischen so eklatant, dass Praxen schließen beziehungsweise ihre Öffnungszeiten kürzen müssen. Der VmF unterstreicht daher bei der Protestaktion erneut seine Forderungen für:

  • angemessene Gehälter,

  • Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen von MFA und ZFA in der Patientenversorgung,

  • sowie eine gesicherte Finanzierung der ambulanten ärztlichen und zahnärztlichen Regelversorgung.

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