Steinmeier fordert Transplantationsbeauftragten
Damit könne man sicherstellen, dass der sensibelste Bereich in der Medizin einer stärkeren öffentlichen Kontrolle unterworfen werde, sagte er der am 18. Februar erscheinenden Berliner Wochenzeitung "Das Parlament“, wie das Pressebüro des Deutschen Bundestags heute meldet.
Steinmeier zufolge ist durch die Beratungen über die Novellierung des Transplantationsgesetzes im vergangenen Jahr "eine breite und sachliche Diskussion über Sinn und Grenzen der Transplantationsmedizin und damit auch der Organspende in Gang gekommen“.
"Die Spendebereitschaft der deutschen Bevölkerung nimmt stark ab"
Das im Mai 2012 verabschiedete Gesetz habe die Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung erhöhen sollen. Dieses Ziel sei aber aufgrund der Transplantationsskandale in Göttingen, Regensburg, München und neuerdings Leipzig erst einmal verfehlt worden.
"Die Spendebereitschaft der deutschen Bevölkerung nimmt stark ab“, stellte Steinmeier fest. Um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen, erwarte die Öffentlichkeit von der Politik mehr als nur organisatorische Veränderungen.
"Dieser Arzt hat dann in der Transplantationsmedizin nichts mehr verloren"
Es müssten jetzt auch die Mittel des Strafrechts und des Berufsrechts konsequent angewandt werden: "Für mich steht fest, dass jemand, der mit dem Ziel der Gewinnerzielung Patientendaten verändert und damit das Leben anderer gefährdet hat, kein Arzt mehr sein darf." Selbst wenn ein Arzt Manipulationen vermeintlich zum Wohle seines Patienten vorgenommen habe, liege ein Verstoß gegen die Regeln der Transplantationsmedizin vor.
"Dieser Arzt hat dann in der Transplantationsmedizin nichts mehr verloren“, lautet Steinmeiers Konsequenz. Zunächst einmal komme es aber darauf an, weiterhin "trotz allem für die Bereitschaft zur Organspende zu werben“.