Stiftung Warentest rügt Apotheken
Stiftung Warentest kritisiert die schwache Beratungsleistung vor allem mit Verweis auf drohende Wechselwirkungen, falls Patienten mehrere Medikamente einnehmen müssen. "Um Verbraucher zu schützen, gilt in Deutschland die Apothekenpflicht. Das soll Risiken verringern - auch durch Beratung der Kunden. Werden Apotheken dieser Verantwortung gerecht?", fragt die Verbraucherorganisation provokant.
Nur 20 Prozent der Vorort-Apotheken sind "gut"
Nur 4 der 21 von der Stiftung geprüften Vor-Ort-Apotheken aus dem Raum Dresden, Frankfurt am Main und Hannover meistern ihre Aufgaben gut, heißt es auf der Website. Auch von den 17 Versandapotheken stellten sich lediglich 4 im Test als gut heraus, ein Versender bekam die Note "mangelhaft".
Am Service hapert es der Stiftung zufolge nicht, eher an der fachlichen Qualität. Um diese zu testen, bekamen Vor-Ort- und Versandapotheken dieselben sieben Aufgaben: drei zu Wechselwirkungen und drei zu rezeptfreien Medikamenten. Die siebte Aufgabe war, eine Rezeptur fachgerecht herzustellen und zu beschriften - was nur 9 der 38 Apotheken sehr gut meisterten.
Mitarbeiter fragen zu wenig nach
Die weiteren Ergebnisse: Die Versender erkannten Wechselwirkungen besser als ihre Kollegen vor Ort, die Vor-Ort-Apotheken informierten hingegen solider zu rezeptfreien Mitteln und ihrer Einnahme. Insgesamt fragten Mitarbeiter beider Sparten zu wenig nach, urteilt Stiftung Warentest.