STIKO empfiehlt AstraZeneca jetzt für alle Altersgruppen
Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca sollte in Deutschland bisher nur bei Menschen zwischen 18 und 65 Jahren verimpft werden, weil wichtige Studiendaten für die Altersgruppe ab 65 fehlten.
Wirksamkeit jetzt auch bei Senioren belegt
Nun liefern aber in England und Schottland erhobene Daten erstmals "robuste Ergebnisse zur guten Wirksamkeit des Impfstoffs" in höheren Altersgruppen bereits nach einer Impfstoffdosis, berichtet die STIKO. "Die Wirksamkeit wurde in Bezug auf die Verhinderung von COVID-19-Erkrankungen und insbesondere auch in Bezug auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe eindrücklich belegt."
Nach der 2. Impfdosis beträgt die Wirksamkeit laut der gestern als Preprint veröffentlichten Oxford-Studie bei einem Impfintervall von 12 Wochen 82,4 Prozent.
Studie aus Oxford hat neue Ergebnisse zu AstraZeneca
Studie aus Oxford hat neue Ergebnisse zu AstraZeneca
Merryn Voysey et al., Single Dose Administration, And The Influence Of The Timing Of The Booster Dose On Immunogenicity and Efficacy Of ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) Vaccine,
posted: 1 Feb 2021 in preprints with The Lancet
"Angesichts der außergewöhnlichen Situation und des großen, verständlichen Informationsbedürfnisses der Bevölkerung" habe sie daher gestern beschlossen, die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen, teilte die STIKO mit.
Möglichst 12 Wochen Abstand zwischen den Impfungen
Danach sind nun für eine vollständige Impfserie bei AstraZeneca zwei Impfstoffdosen notwendig, wobei der Abstand zwischen den beiden Impfungen möglichst 12 Wochen - statt wie vorher empfohlen 6 Wochen - betragen soll. Dieser Zeitraum ist laut STIKO auch durch die Zulassung gedeckt. Menschen, die eine
-Infektion bereits durchgemacht haben, sollen frühestens 6 Monate nach der Diagnose eine einzige Impfung erhalten.
Die STIKO weist darauf hin, dass die vorhergehende Empfehlung vom 29. Januar 2021, wie in anderen europäischen Ländern auch, völlig korrekt auf der Basis der damals verfügbaren Daten erfolgt ist. "Beide Empfehlungen werden wir sehr zeitnah in der Verordnung umsetzen", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.