Stimmung bei Zahnärzten und Ärzten erreicht neuen Tiefpunkt
Die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung ist im 3. Quartal 2022 drastisch eingebrochen. Nach ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage gefragt, bewerteten 24 Prozent der teilnehmenden Zahnärztinnen und Zahnärzte diese mit gut. 49 Prozent empfinden diese als befriedigend und 27,1 Prozent bewerten ihre derzeitige Situation als schlecht. Erkennbar mehr Hausärztinnen und Hausärzte (31,1 Prozent) und Psychotherapeutinnen und -therapeuten (33,3 Prozent) bewerten ihre Situation als gut und nur 18,9 Prozent bzw. 14,5 Prozent als schlecht.
Für die kommenden sechs Monate rechnen 69,8 Prozent der Zahnmediziner mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. 29,2 Prozent erwarten eine gleichbleibende Situation und lediglich ein Prozent geht von einer Verbesserung aus. Dieser Wert deckt sich nahezu mit den Angaben von anderen Facharztgruppen. Nur unter den Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind mit 39,8 Prozent deutlich weniger besorgt um ihre Zukunft.
Der MKI wird analog zum Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Instituts (Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) erhoben. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist ein monatlich vom ifo Institut erstellter weicher Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, bei dem regelhaft etwa 7.000 Unternehmensrückmeldungen ausgewertet werden. Für Deutschland gilt der Indikator als bekanntester und am stärksten beachteter Geschäftsklimaindex.
Seit 2006 erhebt die Stiftung Gesundheit regelmäßig den Medizinklimaindex (MKI), der als ökonomisches Stimmungsbarometer für niedergelassene ÄrztInnen dienen soll. An der aktuellen Befragung im 3. Quartal 2022 nahmen 1.468 Personen teil. Die Stiftung Gesundheit will den MKI ab sofort quartalsweise anstatt wie bisher halbjährlich erheben.