Störungen beim E-Rezept halten an
„Derzeit liegt eine Störung an dem von der BITMARCK betriebenen sektoralen IDP vor“, meldete die gematik auf ihrem Fachportal für Störungen der TI am 2. Januar. Infolgedessen gab es vorübergehend keinen Zugriff auf das E-Rezept über die E-Rezept-App mit Anmeldung über die Versicherten-Apps. Betroffen waren zunächst Versicherte der BKK, IKK und DAK. „Die Einlösewege für das E-Rezept mit der Gesundheitskarte (eGK) und dem Papierausdruck sind davon nicht betroffen“, versicherte die gematik.
Einen Tag später liegt nun auch eine Störung an dem von der IBM betriebenen sektoralen Identity Provider-Dienst (IDP) vor. Das ist ein Dienst, der digitale Identitäten zur Verfügung stellt und verwaltet. Die gematik setzt mit der Einführung des E-Rezepts erstmals auf dieses Modell. Als Folge der Störung haben derzeit Versicherte der AOK keinen Zugriff auf das E-Rezept. Jedoch sind auch hier laut gematik die Einlösewege via eGK und dem Papierausdruck nicht betroffen und weiterhin nutzbar. Laut aktuellem Stand ist demnach auch die Störung bislang nur in Teilen behoben.
Erste Stimmen rufen nach Sanktionen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat als Reaktion auf die Störungen nochmal darauf hingewiesen, dass sie im Gremium der gematik gegen eine verpflichtende Einführung des E-Rezeptes ab dem 1. Januar gestimmt und stattdessen für ein stufenweises, regionales Rollout plädiert habe. Die Arztpraxen seien keine Testlabore. Auch machten der parallele Einsatz von E-Rezept und Papierverordnung die Arbeitsabläufe in den Praxen nicht schlanker. Der Vorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, geht noch weiter: Er fordert, die gematik und die PVS-Hersteller für die Fehler finanziell zu sanktionieren. Hinweise der gematik, die Arztpraxen mögen ihre Systeme auf Updates überprüfen, wirkten vor dem Hintergrund der Erfahrungen der letzten Monate zynisch.