Thüringen: Pflicht zur Behandlung
Laut einem Bericht der "Osterländer Volkszeitung" werden mehrere Praxen in den kommenden Tagen einen Brief von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) aus Weimar erhalten, in dem sie aufgefordert werden, hilfesuchende Patienten zu übernehmen. Nach Angaben der Selbstverwaltung der niedergelassenen Mediziner in Thüringen hätten sich zuletzt immer mehr Patienten gemeldet, die keinen Haus- oder Augenarzt mehr im Umkreis ihres Wohnsitzes gefunden haben, berichtet die Zeitung.
Eineneue Dimension
Konkret betroffen seien Patienten in Gera, die keinen Augenarzt finden konnten. "Die bisher bewährte Verfahrensweise, durch persönliche Ansprache von Praxen im Einzelfall das Patientenproblem zu lösen, funktioniert nicht mehr, sagte der zweite KV-Vorsitzende Thomas Schröter der Zeitung. "Aus meiner Sicht sehen wir hier eine ganz neue Dimension von Ärztemangel.
Eine Art Dammbruch
Ich gehe davon aus, dass dies eine Art Dammbruch ist. Aber wir können die Bürger in so einer Situation nicht alleinlassen", zitiert die Zeitung den KV-Vertreter. Es würden Praxen mit "relativ geringeren Fallzahlen im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt" mit der Behandlung von Patienten beauftragt.