Tipps für die Baustelle!
Was den Bau betrifft, haben wir ja eine Baufirma, die uns eine schlüsselfertige Praxis mit Grundstück verkauft. Zusätzlich haben wir einen Innenarchitekten beauftragt, das Innenleben zu planen. Ergänzt wird das Ganze durch ein Dentaldepot.
Um Reibungen und Mehrkosten zu vermeiden (Baustelleneinrichtung, etc.), haben wir uns entschieden, die Baufirma mit Rohbau und Innenausbau zu betrauen. Hier vermitteln wir zurzeit. Innenarchitekt und Baufirma scheinen in ihrer Kommunikation manchmal aneinander vorbei zu reden. Der dadurch aus unserer Sicht entstandene Zeitverzug beträgt bislang etwa 3 Wochen. Wo nun genau der Hase im Pfeffer liegt, haben wir nicht herausbekommen. Aber für alle, die ein ähnliches Projekt planen, folgende Hinweise.
Lasst euch bei jedem Schriftverkehr in Kopie setzen. Ihr müsst jede Mail, jede Absprache mitbekommen, um die Fehlerquote der „Stillen Post“ auf ein Minimum zu reduzieren.
Holt regelmäßig alle an einen Tisch zusammen und seid dabei.
Führt eigene Mitschriften, auch wenn es lästig ist. Tag, Uhrzeit, Ort, Gesprächsteilnehmer und Inhalte sollten grob als Gedächtnisstütze aufgeführt werden.
Lasst zur Vermeidung von Missverständnissen Baubeschreibungen und Leistungsverzeichnisse so detailliert wie möglich erstellen. Nur so können Subunternehmen oder separate Gewerke konkrete Angebote abgeben.
Macht euch und euren Geschäftspartner deutlich, welchen Standard ihr benötigt. Denn nach Oben ist alles offen.
Besorgt euch einen externen Bausachverständigen, der alles gegenliest. Kostet zwar etwas, beruhigt aber die Bank und euch und sorgt für einen gewissen fachlichen Kontrolldruck.
Wir haben nach diesen Zwischenfällen folgenden Status erreicht: Der Bauantrag ist auf der Zielgerade. Die Baufirma hat ihre Baubeschreibung konkretisiert und alle Kosten, die der Innenarchitektur angehören, herausgerechnet und in einem separaten Angebot dargestellt. Hier fehlt jedoch noch ein detailliertes Leistungsverzeichnis des Architekten, damit dieses Angebot abgegeben werden kann. Eine Bauzeichnung, die alles enthält, ist so unübersichtlich, dass daraus beim besten Willen kein Angebot erstellt werden kann.
Was gibt es zum Kredit und Fragen der Steuer zu sagen? Habt eine suffiziente Standortanalyse und versteht diese wirklich. Ab einem bestimmten Kreditrahmen kommen tatsächlich Nachfragen durch die Bank. Solltet ihr wie wir als Ehepartner das Projekt planen, überlegt mit eurem Steuerberater, wie es in der Zukunft aussieht. Denn, sollte die Immobilie vom Zahnarzt erworben werden, geht diese in das Anlagenvermögen über. Die Abschreibungen sind zwar super, aber bei einem späteren Verkauf werden sie gegengerechnet.
Vielleicht lohnt sich der Kauf der Immobilie durch den Ehepartner, der dann angestellt wird und die Praxis vermietet? Bei diesem Gedankenspiel sollte dann auch der Kreditnehmer für die Immobilie berücksichtigt werden.
Der benötigte Businessplan ist, wenn er gut und realistisch erstellt wird, eine gute Gelegenheit das Praxiskonzept zu hinterfragen. Verschiedene Szenarien können kalkuliert werden und daraus möglich Reservepläne definiert werden. Das kommt ganz gut bei der Bank an, wenn man Alternativen aufzeigen kann.
Wir haben zum Beispiel die Immobilie so gestaltet, dass ohne Veränderung der Statik eine Pflegeeinrichtung errichtet werden kann. Wenn der Steuerberater gut ist, ist er der Gegenspieler, der einem zwar manchmal den Spaß verderben kann, aber dafür heilsame Berechnungen anstellt. Allerdings, gute Arbeit will auch gut bezahlt werden!
In dieses ganze Gedankenspiel der Immobilie und Steuer und Abschreibungen reiht sich dann die Frage der Zulassung. Durch unsere zwei Fachrichtungen sind wir als Kieferorthopädin und als Oralchirurg budgetiert. Das bedeutet aber, dass für die Behindertenzahnmedizin eine Einschränkung vorliegen könnte. Um diese Frage zu klären, haben sich Vertreter der Zulassungsstelle bereit erklärt, uns zu beraten.
Die Antwort lest ihr im nächsten Blog.