Studie der Uni Regensburg

Über 500.000 Euro gegen Schluckstörungen

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Zahnmedizin
Schluckstörungen sind nicht nur unangenehm, sie können bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren problematische Komplikationen herbeiführen. Eine Studie am Universitätsklinikum Regensburg untersucht nun Präventionsstrategien.

Mehr als 50 Prozent der PatientInnen mit einem Tumor im Kopf-Hals-Bereich entwickeln vor, während oder nach der Therapie eine Schluckstörung. Diese kann unter anderem zu einer Aspiration, Lungenentzündung, Mangelernährung oder sogar Abhängigkeit von einer Ernährungssonde führen. Bisher erfolgt erst nach Abschluss der onkologischen Therapie eine ambulante oder stationäre Schluckrehabilitation.

Das UKR erprobt mit der Studie PREHAPS („The effect of phoniatric PREhabilitation in Head and neck cancer patients on Aspiration and Preservation of Swallowing“) einen präventiven Ansatz: Bereits vor Beginn der onkologischen Behandlung wird eine logopädische Schluckübungstherapie eingeleitet. Ziel der Studie ist zu untersuchen, ob diese präventive Maßnahme die spätere Schluckfunktion und damit die Lebensqualität der Betroffenen verbessert. Die aktuell im Juli 2022 beginnende Pilotstudie wird vom Innovationsfonds des G-BA mit 567.000 Euro gefördert.

Gezielte Übungen sollen die Lebensqualität erhalten und verbessern

Insgesamt sollen 70 PatientInnen in die wissenschaftliche Untersuchung mit einbezogen werden. Im ersten Schritt wird dabei der Schluckvorgang endoskopisch untersucht. Dabei wird der Patient ausführlich über seine individuelle Schluckfähigkeit und mögliche Gefährdungen informiert. Danach wird er ganz gezielt zu bestimmten Schluckübungen angeleitet, die er bereits im Vorfeld und dann auch während der Tumorbehandlung mehrfach am Tag durchführen soll. So können die am Schluckvorgang beteiligten Muskeln gekräftigt und ihre Beweglichkeit verbessert werden, damit die durch die Tumor-Behandlung verursachte Schwächung besser kompensiert werden kann.

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