Überlebensrate von Fissurenversiegelungen

sf
Zahnmedizin
Forscher aus dem Bereich Zahnmedizin an der Universität Marburg haben im Rahmen einer retrospektiven Studie den Einfluss verschiedener Parameter auf die Haltbarkeit von Überlebensrate von Fissurenversiegelungen überprüft.

Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler um Prof. Anahita Jablonski-Momeni Daten von 335 Patienten mit  insgesamt 997 Zähnen. Das mittlere Alter lag bei 11,1 Jahren. Im Mittel besaß jeder Patient 3,0 FV. 68 Patienten wurden durch Klinikzahnärzte behandelt, 236 durch Praxiszahnärzte und 31 durch Studenten.

Mittlere Überlebenszeit: 29,4 Monate

Der mittlere Beobachtungszeitraum lag bei 14,4 Monaten. Die mittlere Überlebenszeit für alle FV betrug demnach 29,4 Monate. Am Ende des Beobachtungszeitraums wiesen 86,5 Prozent der FV keine Veränderung auf, während an 9,1 Prozent der Zähne erneut eine FV erfolgt war. Bei 1,4 Prozent wurde eine erweitere FV durchgeführt. Drei Prozent der Zähne erhielten eine Füllungstherapie.

Gleiche Überlebensrate bei verschiedenen Behandlergruppen

Ergebnis der Studie: Eine signifikant höhere mittlere Überlebensrate zeigten FV, die im Beobachtungszeitraum mehr als dreimal nachuntersucht wurden. Und: Für Zähne, die direkt vor der FV gereinigt wurden, ergab sich ebenfalls eine signifikant höhere mittlere Überlebensdauer. Interessant: Die Studie hat laut Autoren erstmalig die Effektivität von FV zwischen drei verschiedenen Behandlerkohorten unter Einschluss der studentischen Behandlung verglichen. Der Unterschied in der Überlebensdauer zwischen verschiedenen Behandlergruppen - also Student oder Zahnarzt - war der Studie zufolge statistisch nicht signifikant. 

Bisherige Karieserfahrung nicht signifikant relevant

Zudem zeigte die Reinigung der Fissurenareale vor einer Versiegelung sowie die Häufigkeit der Nachkontrollen im Rahmen der Auswertung einen signifikant positiven Einfluss auf die vollständige Retention der Versiegelungen. Während regelmäßige Kontrolluntersuchungen mit einer signifikant erhöhten Retentionsrate einhergingen, beeinflussten die bisherige Karieserfahrung, Patientenalter und die Art der Trockenlegung die Überlebensrate der FV nicht signifikant.

Methode:

Anhand von Akten wurden im Rahmen der Studie 335 Patientendaten erfasst. Ihr Alter lag zwischen fünf und 17 Jahren. Sie wurden im Zeitraum von 2010 bis 2012 sowohl in einer Zahnklinik sowie in einer Zahnarztpraxis mit Fissurenversiegelungen (FV) an bleibenden Molaren versorgt. Die Überlebensrate wurde nach dem Kaplan-Meier-Schätzer analysiert, für Gruppenvergleiche wurde der Logrank-Test angewendet. Als "Erfolg" wurde gewertet, wenn es im erfassten Zeitraum zu keiner Veränderung der FV kam.Als "Misserfolg" wurde eine erneute oder erweiterte FV, beziehungsweise eine Füllungstherapie definiert.

DOI: 10.3238/OPKZH.2015.0108-0115

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