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Erster Nachhaltigkeitsbericht

Uniklinikum Würzburg verbraucht so viel Strom wie 15.000 Einfamilienhäuser

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Gesellschaft
Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat einen freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Der Bericht gibt detailliert Auskunft über die Treibhausgasbilanz des Jahres 2024 und informiert über Energie- und Wasserverbrauch, Abfallaufkommen sowie Arbeitssicherheitsmaßnahmen.

„Kliniken sind komplexe Organisationen mit hohem Energie- und Ressourcenbedarf. Mit dem Bericht schaffen wir die Grundlage, unsere Emissionen systematisch zu erfassen und dort zu reduzieren, wo es möglich ist“, erklärt Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor des UKW.

Bereits seit 2009 bezieht das Klinikum seinen Strom vollständig aus erneuerbaren Energien. Der jährliche Verbrauch entspricht dem von rund 15.000 Einfamilienhäusern. Zudem wurde der Ausbau klinikeigener Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren vorangetrieben.

Kennzahlen aus dem Jahr 2024

  • Gesamtemissionen 2024: 184.151 t CO₂-Äquivalente

  • Scope 1 (direkt, z. B. Gas, Notstrom): 8.249 t CO₂e

  • Scope 2 (indirekt, Energiebezug): 0 t CO₂e (Strom seit 2009 zu 100 Prozent erneuerbar)

  • Scope 3 (indirekt, z. B. Beschaffung, Mobilität): 175.902 t CO₂e

  • Stromverbrauch: entspricht dem Bedarf von rund 15.000 Einfamilienhäusern

  • Wasserverbrauch: 236.000 m³ (minus 3 Prozent gegenüber Vorjahr)

  • Abfallaufkommen: 3.850 t (30 Prozent davon recycelt)

  • Mitarbeitende: rund 4.800

  • Klinikeigene PV-Anlagen: 16 Anlagen, jährliche Leistung > 900 MWh

  • Besonderheiten 2024: Verzicht auf Desfluran, Einführung eines Veggie-Day, Ausbau des „Green Teams“

Die Treibhausgasbilanz des UKW wurde nach den anerkannten Kategorien des Greenhouse Gas Protocol (Scopes 1–3) erstellt und mit dem für Krankenhäuser entwickelten KliMeG-Rechner berechnet. Für das Jahr 2024 summieren sich die gesamten Emissionen auf 184.151 Tonnen CO₂.

Von Gebäudesanierungen bis zum Veggie-Day

Zur Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat das UKW verschiedene Maßnahmen eingeleitet – von energetischen Gebäudesanierungen über Energiesparprojekte bis hin zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen im Klinikalltag. So wird beispielsweise auf das besonders klimaschädliche Narkosegas Desfluran verzichtet, und seit 2024 gibt es in der Kantine einen regelmäßigen Veggie-Day.

Eine zentrale Rolle spielt laut Universitätsklinikum zudem das „Green Team“, ein berufsgruppenübergreifendes Netzwerk von Mitarbeitenden, das Nachhaltigkeit im Klinikalltag vorantreibt. Das Team identifiziert Verbesserungspotenziale, entwickelt Ideen etwa zur Abfalltrennung oder nachhaltigen Beschaffung und fördert den Austausch über umweltbewusstes Handeln im Berufsalltag.

Für sein Engagement wurde das UKW im Sommer 2025 mit dem „Klimaretter-Award“ der Stiftung viamedica ausgezeichnet – in der Kategorie „Große Unternehmen“ mit über 4.000 Beschäftigten. Der Nachhaltigkeitsbericht 2024 des Universitätsklinikums Würzburg ist hier verfügbar.

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