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"Veggie Day" ist wurscht

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Die Grünen stoßen mit ihrer Idee eines fleischlosen Tags in den Kantinen sowohl bei den anderen Parteien als auch bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten auf Widerstand.

"Wir sind gegen jede Form der Bevormundung", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft NGG, Franz-Josef Möllenberg, den Dortmunder "Ruhr Nachrichten". "Fleisch und Wurst gehören zu einer ausgewogenen Ernährung nun einmal dazu." Jeder sollte selbst entscheiden, was er esse und worauf er lieber verzichte. 

In den Kantinen werde am ehesten an der Qualität gespart - auch weil der Staat Catering-Firmen und Kantinenanbietern durch den vollen Mehrwertsteuersatz das Leben schwer mache. "Würden diese Unternehmen steuerlich begünstigt, könnten sie stärker auf Qualitätssicherung setzen", sagte Möllenberg. 

Es geht um die Wurst

Auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte sich am Montagabend im BR-Fernsehen von seinem Wunschpartner Grüne mit dem ironischen Satz distanziert: "Die haben noch nicht mitgekriegt, dass es jetzt um die Wurst geht." Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der "Passauer Neuen Presse": "Wir sollten in den Kantinen gesündere Kost anbieten und den Fleischkonsum verringern." Zwangslösungen seien aber nicht dienlich.

Der Chef der Agrarministerkonferenz der Länder, Bayerns Ressortchef Helmut Brunner (CSU), sagte dem Blatt: "Mein Ziel ist der mündige Verbraucher, der selbst entscheidet, was er für richtig hält." In seinem Ministerium werde täglich mindestens ein vegetarisches Gericht angeboten. Dies solle Schule machen. 

Keine "detaillierte Bevormundung"

Auch der Präsident des Verbandes der Familienunternehmer, Lutz Goebel, lehnte den Grünen-Vorstoß ab. "Unsere Mitarbeiter sollten selbst entscheiden, was sie essen wollen. Die detaillierte Bevormundung von Menschen durch das Wahlprogramm bis in kleinste Lebenszweige hinein ist ein Graus", sagte er der "Bild"-Zeitung (Dienstag).

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Wolfgang Ingold. "Hinter diesen Plänen steht ein ganz seltsames Bevormundungsmodell", sagte Ingold der "Bild". Den Vorstoß könne man daher "eigentlich gar nicht ernst nehmen".

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir verteidigte den Vorstoß seiner Partei. "Die Grünen wollen niemandem verbieten, Fleisch zu essen. (...) Aber wir wollen, dass es Alternativen gibt", sagte er am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Es gehe nicht um einen Zwang, sondern um ein freiwilliges Verhalten. "Es geht darum, dass wir alle miteinander schauen müssen, wie können wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten, aber auch zu einer artgerechten Tierhaltung." 

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