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Verdurstet im Krankenhaus

Arndt Striegler
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Verdursten in Großbritannien jährlich tausende Krankenhauspatienten? Das fragen sich britische Ärzte, seitdem bekannt wurde, dass in den Kliniken im Jahr 40.000 Patienten an akutem Nierentrauma sterben.

Hauptgrund für die hohe Mortalität: Pflegepersonal und Ärzte  versäumen, den Patienten genügend Flüssigkeit zu geben.

Bei der Untersuchung der Organisation „Insight Health Economics“ (IHE) handelt es sich um eine der umfangreichsten Studien dieser Art, die in jüngster Zeit in Großbritannien durchgeführt wurden. Untersucht wurde, wie häufig Patienten des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) an akutem renalem Trauma (acute kidney injury) sterben.

Fünfmal so viele Todesfälle wie angenommen

„Die Todesfälle als Folge von akutem renalen Trauma sind fünfmal häufiger als das bisher angenommen wurde, und sie kosten den NHS jährlich rund eine Milliarde Pfund (rund 1,28 Milliarden Euro)“, stellen die Experten fest.

Hauptursache für viele dieser „vermeidbaren Todesfälle“ (IHE) sei mangelnde Pflege sowie zu wenig Flüssigkeit. Patienten würden oftmals nach ihrer Operation nicht ausreichend betreut, weil es auf den Stationen an Pflegepersonal fehle. Folge: Patienten schwebten „in kontanstanter Gefahr dehydriert“ zu sein.

Ärzte diagnostizieren zu spät - 40.000 NHS-Patienten sterben

Die Gutachter schätzen, dass in Großbritannien pro Jahr bis zu 40.000 NHS-Patienten sterben, weil Krankenpfleger beziehungsweise Ärzte nicht rechtzeitig die Diagnose des akuten Nierentraumas stellen. Damit liegt die Zahl der Todesfälle als Folge von Nierenversagen deutlich über der Zahl von Todesfällen als Folge multiresistenter Krankheitserreger wie MRSA. 

"Katastrophal schlechte Pflegerversorgung"

Eine der auflagenstärkten britischen Tageszeitungen widmete dem Thema kürzlich gar die Titelseite. Leser des  „Daily Telegraph“ lasen, dass „die katastrophal schlechte Pflegerversorgung in vielen Kliniken“ die Hauptursache für die schockierend hohe Zahl des Todesfälle sei. Besonders alarmierend  sei die Tatsache, dass die Großzahl der Todesfälle „leicht vermeidbar“ seien.

Britische Ärzte- und Pflegerverbände sehen einen Zusammenhang zwischen Einsparungen im Gesundheitswesen, Personalmangel auf den Stationen und steigender Mortalität. „Wenn die Pfleger fehlen, dann werden viele Patienten eben nicht mehr ausreichend versorgt“, so ein Sprecher der britischen Krankenschwesterngewerkschaft (Royal College of Nursing, RCN) unserer Redaktion.    

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