KBV-Vertreterversammlung

Vertragsärzte fordern Corona-Bonus für das Praxispersonal

pr
Mehr Respekt, Wertschätzung und einen gesetzlichen Corona-Bonus für das Praxispersonal forderten die Ärzte auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin. Ohne motivierte Teams würde die ambulante Versorgung zusammenbrechen.

Die Impfkampagne bringe das Praxispersonal an die äußersten Grenzen ihrer Belastbarkeit, heißt es in einer Resolution der Delegierte auf der Online-Versammlung der Vertragsärzte vom 3. Dezember in Berlin.

Die „Ampel“-Regierung habe in ihrem Koalitionsvertrag zwar die herausragende Leistung der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie anerkannt und stelle zu deren Würdigung eine Milliarde Euro zur Verfügung. Außerdem solle die Steuerfreiheit des Pflegebonus angehoben werden. Das Praxispersonal in den ambulanten Praxen werde beim Corona-Bonus aber nicht erwähnt.

KBV befürchtet weitere Abwanderung des Personals

Durch fehlende politische Wertschätzung sinke die uneingeschränkte Bereitschaft des Praxispersonals, die umfangreichen Corona-Impf- und Testkampagnen in Praxen, im MVZ, in der Ambulanz, im Labor, im Notfalldienst, beim Hausbesuch und in Impfzentren und Impfstellen mitzutragen, gaben die Delegierten zu bedenken. Es werde eine weitere Abwanderung des knappen Personals aus den Arztpraxen und eine Beschädigung der ambulanten Versorgung geben, warnen sie.

In einer weiteren Resolution unterstützten die Delegierten ausdrücklich alle politischen Maßnahmen, die zu einer maximalen Impfquote in der Bevölkerung führen. Ärzte und ihre Teams seien mit Herzblut dabei, ein maximales Impfziel zu erreichen, um die Pandemie nachhaltig zu bekämpfen. Alle Argumente von Impfgegnern seien medizinisch abschließend widerlegt, so die Delegierten. Die milliardenfach verabreichten Impfstoffe seien wirksam und sicher: „Wir müssen die Menschen schützen, die sich nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung nicht in ausreichendem Maße anschlägt“, heißt es in der Resolution.

Substitution - beim Impfen nicht verantwortbar

Deutlich sprachen sich die Delegierten für eine Delegation statt Substitution beim Impfen aus, Substitution sei nicht verantwortbar, heißt es in einem weiteren Beschluss. Es bestehe derzeit kein Mangel an Impfenden, sondern ein durch den Bund zu verantwortender Mangel an Impfstoff für alle Altersgruppen. Coronaimpfungen erforderten eine sorgsame Impfanamnese und ärztliche Aufklärung, betonten die Delegierten.

Darüber hinaus sei ein professionelles Management möglicher Nebenwirkungen erforderlich, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Insofern sei die Einbeziehung weiterer Berufsgruppen - wie im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) durch Delegation vorgesehen - dann sinnvoll, wenn eine entsprechende enge Einbindung in das ärztlich verantwortete Impfmanagement gewährleistet sei.

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