KZVWL zieht Schiedsamt hinzu

Vertragsverhandlungen mit Ersatzkassen gescheitert

nb/pm
Die Honorarverhandlungen zwischen dem NRW-Landesverband der Ersatzkassen (vdek), bestehend aus Techniker, Barmer, DAK, KKH, HKK und HEK, und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) sind gescheitert. Die KZVWL zeigt sich enttäuscht.

Die Parteien hatten laut KZVWL "grundlegend unterschiedliche Einschätzungen zur Kosten- und Versorgungstruktur in den westfälisch-lippischen Zahnarztpraxen". KZVWL-Vorstandsvorsitzender Dr. Holger Seib zeigt sich enttäuscht: "Wir hatten in zahlreichen Gesprächen an die Vertragspartnerschaft appelliert und unsere Forderungen bestens begründet. Dem vdek lag ein umfangreiches unabhängiges Gutachten der Fachhochschule Bielefeld dazu vor. Seitens des Verbands wurden nur sehr wenige und für Westfalen-Lippe nicht aussagekräftige Daten vorgelegt; dennoch zeigte der vdek keine Bereitschaft, auf der Grundlage unseres Zahlenmaterials zu einem in der Selbstverwaltung erforderlichen Interessensausgleich zu kommen. Das ist absolut nicht nachvollziehbar."

Zum Hintergrund:

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Es herrsche weiter der Eindruck, dass die Verhandlungen von der Bundesebene der Ersatzkassen vorgegeben werden und "auf Landesebene keine echten Entscheidungsspielräume vorhanden sind", teilt  die KZVWL mit. "Besonders pikant ist, dass die Verhandlungen offiziell am 11. September scheiterten, noch am 4. September berichtete das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in einer

Pressemitteilung von hohen Finanzreserven der Krankenkassen und Verwaltungskosten, die um 6,5 Prozent gestiegen seien. Bei den Ausgaben für zahnärztliche Leistungen betrug der Anstieg lediglich 2,1 Prozent, für Zahnersatz sogar nur 0,3 Prozent, eine der relativ geringsten Kostensteigerungen überhaupt bei den Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen", heißt es in der Mitteilung.

KZVWL hat erneut das Schiedsamt angerufen

Es bestehe daher kein Grund, Vertragsabschlüsse im zahnärztlichen Bereich nicht kostendeckend anzusetzen. Die KZVWL fordert den vdek deshalb auf, die Blockaden aufzugeben und die höheren Beitragseinnahmen von den Versicherten wieder für deren Behandlung einzusetzen.

Bereits in der Vergangenheit zeigten sich laut KZVWL die Verhandlungen mit BARMER, DAK, Techniker, KKH, HKK, und HEK unter Leitung der vdek-Landesvertretung NRW schwierig. Schon 2016 hatte die KZVWL daher das Schiedsamt angerufen, eine kurzfristige Einigung glückte in allerletzter Minute. "Solche Verfahren strecken sich teilweise über Jahre hin und können zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand für Zahnärzte und Patienten werden", kritisert die KZVWL. "So könnten zahlreiche Rechnungen für Behandlungen mit Eigenanteil, wie beispielsweise in der Kieferorthopädie oder bei Kunststoff-Füllungen, nur noch unter Vorbehalt an die Patienten gestellt werden. Monate oder sogar Jahre später kann es noch zu unerwarteten Nachforderungen kommen."

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