Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Videos warnen vor investorengetragenen MVZ

pr
Mit vier Erklärvideos warnt die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) vor dem wachsenden Einfluss von Investoren in Medizinischen Versorgungszentren. Und benennt die Nachteile für das Gesundheitswesen.

Die zwischen zwei und zweieinhalb Minuten langen vier Clips erläutern die Geschichte der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in Deutschland, die aktuelle Entwicklung sowie die Gefahren, die von den investorengetragenen MVZ (iMVZ) ausgehen. Die vier Videos tragen die Titel: „Wie alles begann”, „Vor- und Nachteile für Patienten”, „Investorengetragene MVZ – IGES-Gutachten liegt vor” und „Investorengetragene MVZ – ungebremsten Zuwachs verhindern”.

Investoren arbeiten am Umbau der Versorgungsstrukturen

„Es ist fünf vor zwölf, denn die Investoren übernehmen immer mehr Vertragsarzt-, aber zunehmend auch Privatpraxen und arbeiten so am Umbau der bewährten Versorgungsstrukturen in Richtung reine Renditeorientierung”, warnt KVB-Vorstand Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp. „Wir sind sehr froh, dass nicht zuletzt durch die Veröffentlichung unseres IGES-Gutachtens im April endlich eine Diskussion darüber in Gang gekommen ist, ob und wie man den Einfluss von Finanzinvestoren auf unser solidarisches Gesundheitssystem eindämmen kann.”

Mit der Videoserie will die KVB mehr Klarheit in das komplexe Thema bringen. Der Vorstand stellt dabei aber klar, dass sich die Kritik keineswegs gegen MVZ an sich richtet. Diese seien unter ärztlicher Führung inzwischen ein etablierter Bestandteil der ambulanten Versorgung geworden. Die Kritik beziehe sich vielmehr auf die investorengestützten iMVZ, die vor allem das Ziel hätten, mit der Erbringung ausgewählter und lukrativer Leistungen eine möglichst hohe Rendite für die Anteilseigner aus dem In- und Ausland zu erreichen.

Leidtragende sind die Patienten - und die Ärzte

Die Leidtragenden der Renditeorientierung seien nicht nur die Patienten, sondern auch die jungen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, die im Werben um einen Vertragsarztsitz gegenüber den finanzstarken iMVZ in der Regel das Nachsehen hätten, betont die KBV weiter. Die Bundespolitik müsse dringend handeln und entsprechende Vorgaben zum Erhalt des bewährten Gesundheitssystems erlassen.

Hintergrund: Der Vorstand der KVB hatte zum Thema MVZ ein Gutachten beim IGES Institut in Berlin in Auftrag gegeben und im April veröffentlicht:

  • In iMVZ liegen demzufolge die abgerechneten Honorarvolumina stark über denen in anderen MVZ.

  • Das Wachstum an iMVZ verläuft demnach dynamisch, der Aufkauf von Praxen durch Kapitalinvestoren wird weiter vorangetrieben.

  • Das vom Gesetzgeber angestrebte Ziel, den Zugang von Finanzinvestoren in die ambulante vertragsärztliche Versorgung wirksam zu begrenzen, wird folglich klar verfehlt.

Die Studie wurde breit diskutiert. Der Bundesverband Medizinische Versorgungszentren (BMVZ) hatte eine ausführliche Stellungnahme zu dem Gutachten veröffentlicht, wonach der Aussagewert der Studie eingeschränkt sei und es methodische Mängel gebe.

Die Videos stehen online auf derInternetseite der KVBsowie auf demhttps://www.youtube.com/channel/UCSKWXgozULwyBpX3gWklO4A _blank - "Externer Link zum Youtube-Kanal der KVB"zur Verfügung.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.