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Warnung vor Arzneien aus dem Netz

eb/dpa
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Der Medikamentenkauf im Internet kann nach Darstellung von Medizinern riskant sein: Dort würden viele Fälschungen angeboten. Sogar Fachleute täten sich schwer, sie vom Original zu unterscheiden.

Ob Antibiotika, Dopingmittel oder Viagra: Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) warnt vor dem Kauf von Medikamenten im Internet. Denn jede zweite im Netz verkaufte Arznei sei gefälscht, teilte die Gesellschaft beim Internisten-Kongress in Wiesbaden mit. Angeboten werde alles - von Antibiotika bis zum Krebsmittel.

"Diese Medikamente können zum Beispiel gar keinen Wirkstoff haben oder aber überdosiert sein", sagte Manfred Schubert-Zsilavecz vom Zentrum für Arzneimittelforschung an der Goethe-Universität Frankfurt (Main). Sogar für Experten seien manche Fälschungen kaum vom Original zu unterscheiden. 

Illegale Präparate erzielen Gewinnmargen von bis zu 47.000 Prozent

Der Kauf von Medikamenten in Apotheken sei dagegen überwiegend sicher. "Ein Restrisiko gibt es zwar auch da, doch Gefahrenquelle Nummer eins ist das Internet." Zwar gebe es auch legal arbeitende Internetapotheken. Es sei jedoch zweifelhaft, ob die Patienten die Angebote voneinander unterscheiden könnten. 

Der illegale Handel mit Arzneimitteln gehöre zu den lukrativsten kriminellen Einnahmequellen, sagte Volker Kerrutt vom Zollkriminalamt in Köln. So liege etwa die Gewinnspanne bei illegal hergestelltem Viagra bei bis zu 47.000 Prozent - das sei deutlich mehr als beim Handel mit Heroin. 

Insgesamt gehe die Tendenz beim Internethandel zu den klassischen Medikamenten und zu Dopingmitteln für den Breitensport, wie etwa Anabolika für den Muskelaufbau. Die meisten Produkte kämen aus China, Indien und Thailand. Im vergangenen Jahr hatte der Zollfahndungsdienst in Deutschland insgesamt fast 5 Millionen illegal hergestellte Tabletten und Ampullen sichergestellt - 2011 waren es noch 3,6 Millionen gewesen.

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