Medizin

Weniger Herzinfarkte dank Rauchverbot

eb/pm
Nachrichten
Rauchverbote im öffentlichen Raum machen sich für die Herzgesundheit bezahlt. Das zeigt eine aktuelle Studie, die beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Amsterdam präsentiert wurde.

Die Ergebnisse der schweizer Studie bestärken jene einer deutschen Studie, die zuletzt nachwies, dass Nichtraucherschutz-Gesetze die Häufigkeit von STEMI (ST-Hebungsinfarkten), der gefährlichsten Herzinfarkt-Form, reduzieren.

Herzinfarkte gingen um 20 Prozent zurück

Die Schweizer Studie verglich die Häufigkeiten von STEMI im Kanton Tessin vor und nach der Einführung des Rauchverbots an öffentlichen Orten im April 2007 mit Werten aus dem Kanton Basel Stadt, wo es zu diesem Zeitpunkt kein Rauchverbot gab. Im Kanton Tessin war die durchschnittliche Anzahl der jährlichen Krankenhausaufnahmen wegen STEMI signifikant höher während der drei Jahre vor Einführung des Rauchverbotes als die Anzahl der Aufnahmen während der drei Jahre nach Einführung des Verbotes.

Im Kanton Basel Stadt wurde in dieser Zeit kein vergleichbarer Effekt beobachtet. "Unsere Arbeit zeigt eine rasche, signifikante Langzeitreduktion in den Hospitalisierungen aufgrund eines STEMI in der Bevölkerung des Kantons Tessin nach Einführung des Rauchverbotes an öffentlichen Orten, mit einer mittleren Reduktion von 20,9 Prozent während der ersten drei Jahre nach Gesetzeseinführung", sagte Studienautor Dr. Marcello Di Valentino vom Ospedale San Giovanni in Bellinzona, Schweiz.

Kardiologen wollen Ausweitung von Rauchverboten

Für die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zeigen die Rauchverbote Wirkung. "Eine immer größere Zahl von Studien zeigt, dass Nichtrauchen sehr positive Auswirkungen hat, besonders auch was die Vermeidung von Passivrauchen betrifft", erklärte DGK-Pressesprecher Prof. Eckart Fleck (Deutsches Herzzentrum Berlin). "Deshalb sollte aus kardiologischer Sicht der Weg der Rauchverbote und des Nichtraucherschutzes in öffentlich zugänglichen Orten konsequent weiter gegangen werden."

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