Weniger Verfärbungen bei CAD/CAM-Materialien
Einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen ist bei einem Vorstellungsgespräch sicherlich wünschenswert, aber bestimmt nicht das, was man von einem Morgenkaffee möchte. Wie natürliche Zähne auch sind restaurative Materialien anfällig für Verfärbungen von bestimmten Lebensmitteln und Getränken mit hohen Färbeeigenschaften, einschließlich Kaffee, Tee und Rotwein. Um eine Verfärbung im Laufe der Zeit zu vermeiden, ist die Oberflächenqualität eine Voraussetzung für den Erfolg von Restautrationen.
Neue CAD/CAM-Verbundharzblöcke werden industriell unter standardisierten Parametern bei hoher Temperatur und hohem Druck polymerisiert, um optimale Eigenschaften auf mikrostruktureller Ebene und einen hohen Umwandlungsgrad zu erzielen. Im Ergebnis haben sich die Materialeigenschaften gegenüber dem direkten restaurativen Verbundharz verbessert.
Acht CAD/CAM-Blöcke im Test
Für die Studie bewerteten die Forscher der Tokyo Medical and Dental University in Japan und der Chulalongkorn University in Bangkok, wie moderne Composite-Harz-Blockmaterialien, die für CAD/CAM-Systeme entwickelt wurden, im Vergleich zu herkömmlichen Harzmaterialien auf Kaffee-Exposition reagieren.
Die Forscher analysierten dafür die Farbveränderung in acht CAD/CAM-Blöcken, darunter fünf Composite-Harzblöcke (Block HC, Shofu, CERASMART, GC, GRADIA Block, GC, KZR-CAD Hybrid-Resin-Block, Yamamoto Precious Metal, Lava Ultimate, 3M ESPE ), ein Hybridkeramikblock (VITA ENAMIC, VITA Zahnfabrik), ein PMMA-Block (Telio CAD, Ivoclar Vivadent), ein Feldspat-Keramikblock (VITABLOCS Mark II, VITA Zahnfabrik) und vier konventionelle Verbundharze. Letztere umfassten einen Hybridverbund (CLEARFIL AP-X, Kuraray), einen mikrogefüllten Verbundwerkstoff (Durafill VS, Kulzer) und zwei Nano-Hybrid-Verbundwerkstoffe (ESTELITE SIGMA QUICK, Tokuyama Dental, Filtek Supreme Ultra, 3M ESPE).
Alle Scheiben verfärbten sich im Laufe der Zeit deutlich
Sie erzeugten 10 mm dicke Scheiben von jedem restaurativen Material und maßen dann von jeder Scheibe die ursprünglichen Farbe, bevor sie sie in eine sofortige Kaffee-Lösung legten, die täglich gewechselt wurde. Farbveränderungen wurden nach einem Tag, einer Woche und einem Monat gemessen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Kaffee-Lösung alle Scheiben im Laufe der Zeit deutlich verfärbt hatte. Jedoch waren CAD/CAM-Materialien generell weniger betroffen als die herkömmlichen Harzmaterialien. Nach einem Monat lag die Farbveränderung von CAD/CAM-Verbundharzblöcken und restaurativen Verbundwerkstoffen bei 1,6 bis 3,7 bzw. bei 2,1 bis 7,9. Den Forschern zufolge war nur ein Material - Durafill VS - nach einem Monat nicht mehr verfärbt als nach einem Tag.
Bei der Prüfung, ob sich die Kaffeeflecken durch Polieren entfernen ließen, wurde die Farbe aller Materialien, mit Ausnahme des GRADIA-Blocks, nach Polieren für 20 Sekunden mit einer Prophylaxe-Paste wiederhergestellt. Von den herkömmlichen Kompositharzen zeigten Durafill und Filtek Supreme Ultra nach dem Polieren noch eine merkliche Verfärbung.
Ein Monat Kaffee-Lösung entspricht sieben Monaten Kaffee trinken
Aufgrund des In-vitro-Designs der Studie bleibt den Autoren zufolge jedoch offen, wie äußere Faktoren, einschließlich regelmäßiges Zähneputzen, die langfristige Verfärbung der Materialien beeinflussen könnten. Die Autoren wiesen außerdem darauf hin, dass das einmonatige Eintauchen in Kaffee-Lösung über das hinausgehen könnte, was in vivo zu sehen wäre, da das Äquivalent etwa sieben Monate Kaffee trinken entspricht.