Weniger Zucker in Kindernahrung!
Laut einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) im Auftrag der Funke Mediengruppe wollen 83 Prozent der befragten Deutschen weniger Zucker, Salz und Fett in Nahrungsmitteln für Kinder - und sehen dabei die Politik in der Regulierungspflicht.
Die negativen Folgen von Zucker sind klar
Insgesamt scheint der Großteil verinnerlicht zu haben, dass Zucker krank macht. Besonders die Zunahme der Folgeerkrankungen aus zuckerhaltiger Ernährung, wie etwa die Volkskrankheit Diabetes (6,7 Millionen Erkrankte in Deutschland laut Deutschem Gesundheitsbericht 2018), spricht aus Sicht von Experten für die Einführung regulierender Maßnahmen.
Verbraucherschützer treten daher immer wieder mit den Forderungen zur Senkung des Zuckergehalts in Nahrungsmitteln an die Bundesregierung heran. Vor allem bei Lebensmitteln für Kinder sollen endlich strenger Höchstwerte festgelegt werden, verlangen sie. Als Richtwerte gelten die Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die von anderen europäischen Ländern bereits viel stärker berücksichtigt werden. Auch das bunte, verharmlosende Marketing für Kinderprodukte steht weiterhin in der Kritik.
Als Orientierungshilfe für Nährstoffe soll nun dieses Jahr die Nutri-Score-Ampel kommen, entschied die Bundesregierung - nachdem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lange dagegen Wind gemacht hatte.
Zuckersteuer? Deutschland bleibt Schlusslicht!
Eine Besteuerung von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln, wie Limonaden und Süßigkeiten, ist allerdings nicht in Sicht. Diskussionen dazu starten gerade in den einzelnen Bundesländern. Im EU-Ausland sind einige Länder schon weiter: In Frankreich, Ungarn, Finnland und zuletzt auch Großbritannien wird ein höherer Prozentsatz auf süße Sachen berechnet.
foodwatch fordert: Keine Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse!
foodwatch fordert derweil die Abschaffung der Mehrwertsteuer für Gemüse und Obst, um den Anreiz für eine gesunde, natürliche Ernährung zu stärken. Diese Änderung könne zudem schnell und nationalstaatlich umgesetzt werden. food-Geschäftsführer Martin Rücker, kritisiert in der Passauer Neuen Presse: „… Solange ein Kopf Brokkoli mehr kostet als ein paniertes Schweineschnitzel, läuft etwas falsch in der Agrar-Politik!“ Dabei verweist er auch auf die ausbeutende Massentierhaltung.