WHO fordert die Durchimpfung
Fehlende Routine-Impfungen bei Kindern kosten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr 1,5 Millionen Menschen das Leben. Jedes fünfte Kind werde derzeit nicht ausreichend gegen lebensbedrohliche Krankheiten immunisiert, beklagte die Organisation am Mittwoch in einer Erklärung zur aktuell laufenden Weltimpfwoche (24. bis 30. April).
Im Jahr 2012 haben sich alle 194 WHO-Mitgliedstaaten zu einem globalen Aktionsplan bekannt. Er soll sicherstellen, dass jeder Mensch grundlegende Schutzimpfungen erhalten kann. Doch etwa 16 Prozent aller Kinder seien nicht gegen Masern geimpft.
Im Jahr 2013 - neuere Zahlen liegen noch nicht vor - seien weltweit 145 700 Menschen an Masern gestorben. Im selben Jahr hätten 22 Millionen Kinder nicht die erforderlichen drei Dosen des Impfstoffs gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten erhalten.
Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren laut WHO aber auch große Fortschritte erzielt. So sei das allgemeine Impfniveau in vielen Ländern von fünf Prozent Mitte der 70er-Jahre bis 2013 auf mehr als 80 Prozent gestiegen. Schutzimpfungen würden heute dazu beitragen, zwei bis drei Millionen Todesfälle jährlich zu vermeiden.