Sie wurden erfolgreich abgemeldet!

Bericht zur Verbreitung des Tabakkonsums

WHO warnt vor Risiken durch E-Zigaretten für Minderjährige

ao
Gesellschaft
Die WHO warnt in einer neuen Studie vor Risiken durch E-Zigaretten für Teenager. Auch der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck (CDU)fordert mehr Bemühungen, Jugendliche vom Rauchen und Vapen abzuhalten.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) greifen mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen weltweit zur E-Zigarette. Das geht aus erstmals von der Organisation erhobenen Zahlen hervor, den sie in ihrem Bericht „WHO global report on trends in prevalence of tobacco use 2000–2024  and projections 2025–2030“ veröffentlicht hat. Demnach sind 86 Millionen Nutzer Erwachsene und mindestens 15 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren.

WHO: E-Zigaretten können Kinder früher nikotinsüchtig machen

„E-Zigaretten befeuern eine neue Welle der Nikotinsucht“, mahnte Etienne Krug, WHO-Direktor der Abteilung Gesundheitsdeterminanten, -förderung und -prävention. E-Zigaretten würden als vermeintliche „Schadensbegrenzung“ vermarktet. Tatsächlich würden sie Kinder jedoch früher nikotinsüchtig machen und dabei riskieren, jahrzehntelange Forschung zunichtezumachen.

Die WHO fordert Regierungen weltweit auf, Schlupflöcher, durch die die Tabak- und Nikotinindustrie gezielt Kinder ansprechen können, zu schließen und neue Nikotinprodukte wie E-Zigaretten zu regulieren.

Streeck fordert mehr Regulierung und Aufklärung

Auch der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck (CDU) sieht in E-Zigaretten eine große Gefahr insbesondere für Kinder und Jugendliche. Aromen wie Cola oder Wassermelone würden den Einstieg ins Dampfen „versüßen“ – dabei seien Vapes alles andere als harmlose Lifestyleprodukte. „Sie sind ein verführerisches Mittel, um Jugendliche früh an Nikotin heranzuführen“, warnte er in einem Bericht der Rheinischen Post. Er forderte „eine konsequente Regulierung, eine strikte Durchsetzung des Kinder- und Jugendschutzes und noch mehr Aufklärung“.

Die in E-Zigaretten verdampfenden Flüssigkeiten enthalten weniger Schadstoffe als verbrennender Tabak. Gesundheitsfachleute warnen dennoch vor den Gefahren. Auch in Deutschland wächst der Markt für E-Zigaretten stark, wie das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) in Dortmund kürzlich bekannt gab. Die Branche verzeichnete 2025 demnach ein Umsatzplus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Griff zur Zigarette ist rückläufig

Der Griff zur Zigarette und anderen Tabakprodukten wird laut WHO-Studie allerdings immer seltener. Weltweit betrage der Anteil der Raucherinnen und Raucher schätzungsweise rund 19 Prozent, vor zehn Jahren habe er noch bei etwa 23 Prozent gelegen. Der Rückgang gehe vor allem auf große Erfolge in Südostasien zurück, heißt es in der Studie. In Europa sei der Rückgang weniger ausgeprägt. Vor allem bei Frauen bewege sich hier kaum etwas: 17,4 Prozent der Frauen in Europa rauchten – mit weitem Abstand ein globaler Spitzenwert.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.