Wie der Körper SARS-CoV-2 bekämpft
Der erste bestätigte Krankheitsfall von Covid-19 in Australien wurde von Forschern des Peter Doherty Institute for Infection and Immunity in Melbourne beschrieben und analysiert. Die Erkenntnisse über die Fähigkeit des erkrankten Körpers, sich gegen das Virus zu wehren und davon zu erholen, wurden nun in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht. Bei der Auswertung verglichen die Forscher
mit der Immunreaktion bei Influenza-Viren.
Patientin zeigte leichte bis mittelstarke Symptome
Die 47-Jährige war elf Tage nach ihrer Einreise aus China
stationär aufgenommen worden und zeigte nach jetziger Klassifizierung ein leichtes bis mittelstarkes Krankheitsbild. In den folgenden sechs Tagen waren die Proben aus zwei Nasenabstrichen, Sputum sowie Stuhl positiv. Doch bereits am siebten Tag fiel ein weiterer nasopharyngealer Abstrich negativ aus und der Patientin ging es besser. Ihr Immunsystem hatte das Virus zu diesem Zeitpunkt schon überwiegend unter Kontrolle, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Nach einer Woche mehr follikuläre T-Helferzellen nachweisbar
Gleichzeitig waren ab dem siebten Tag der stationären Unterbringung Antikörper nachweisbar. Diese gelten als erstes Indiz für die laufende Abwehr auf die Virusinfektion. Zwischen dem siebten und achten Tag stiegt ebenfalls die Anzahl der follikulären T-Helferzellen. Darunter war auch der deutliche Anstieg der CD8-positiven T-Zellen, deren Aufgabe die Zerstörung aller Zellen ist, in denen sich die Viren vermehren. Die Immunabwehr lief zu diesem Zeitpunkt auf Hochtouren, folgerten die Studienautoren. Die verminderte Zahl an Monozyten im Blut werteten sie als Hinweis auf deren Einsatz bei der Beseitigung der Virusschäden in der Lunge.
Der Symptome der Patientin
Der Symptome der Patientin
Ihrer Ansicht nach zeigt die Studie, dass sich ein gesunder Körper ausreichend gut gegen das Virus zur Wehr setzen und binnen sieben Tagen erholen kann. Die Wissenschaftler um Institutsleiterin Katherine Kedzierska glauben zudem, dass ihre Ergebnisse wichtige Hinweise für die Impfstoffentwicklung liefern. Weltweit könne jetzt daran angeknüpft werden und ebenso ausgewertet und verglichen werden, was Erkrankten mit schwerem Verlauf bei der Immunreaktion fehlt.