Wie Füllungen aus Glasionomerzement haltbarer werden
Eigentlich wollten die Forscher der Queen Mary University of London und der Aberystwyth University nachvollziehen, wie Glasionomerzement in Echtzeit abbindet. Dabei fanden sie zufällig heraus, dass der Zement nicht kontinuierlich aushärtet, sondern in einzelnen Schritten. Sie entdeckten, dass bei der Veränderung des Härtegrades ein Zustand erreicht wird, in dem der Zement der Mohshärte 5 von Zahnschmelz gleicht und ein gewisses Elastizitätspotenzial hat. Diesen Zustand nannten sie "Sweet Point".
Diese Erkenntnis könnte man möglicherweise für die Entwicklung von GIZ-Füllungen mit mehr Langlebigkeit und vor allem Brucksicherheit verwenden, schreiben die Forscher in ihrer Publikation. Füllungen aus Glasionomerzent-Materialen finden vorwiegend in der Kinderzahnheilkunde Anwendung oder bei Restaurationen, deren Lebenszeit wegen weiterer Behandlungen oder eines bevorstehenden Zahnwechsels begrenzt ist.
Originalarbeit: Atomic and vibrational origins of mechanical toughness in bioactive cement during setting, Kun V. Tian, Bin Yang, Yuanzheng Yue, Daniel T. Bowron, Jerry Mayers, Robert S. Donnan, Csaba Dobó-Nagy, John W. Nicholson, De-Cai Fang, A. Lindsay Greer, Gregory A. Chass & G. Neville Greaves, Nature Communications 6, Article number: 8631, doi:10.1038/ncomms9631.