RKI befragt 30.000 Bürger

Wie gesund sind die Deutschen?

pr
Politik
Das Robert Koch-Institut (RKI) befragt in einer neuen Studie mehr als 30.000 Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Gesundheitszustand. Ziel sind belastbare Daten, die der Gesundheitspolitik den Weg weisen.

Die repräsentative Befragung ist jetzt gestartet. Regelmäßig werden 30.000 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus mehr als 300 Städten und Gemeinden zu Gesundheit und Gesundheitsverhalten befragt. .Mit der Durchführung der Studie wurde das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH beauftragt. Langfristig kann die Befragung auf bis zu eine Million Teilnehmenden ausgedehnt werden.

Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gegenüber der Stuttgarter Zeitung am Wochenende ausführte, könnten andere Länder auf Daten eines langjährigen Gesundheitsmonitoring zurückgreifen, was hierzulande noch fehle. Das habe die Coronapandemie gezeigt. Er halte es für einen gesundheitspolitischen Skandal, dass es in Deutschland aktuell keine repräsentative Übersicht darüber gebe, wie gesund die Bevölkerung eigentlich sei. Es gehe um Fragen wie: Wie viele Leute haben eine Behinderung, wie viele sind psychisch krank, wie viele haben jeden Tag Schmerzen, wie viele Menschen sind chronisch krank? Und wie hängt das ab vom Einkommen oder vom Migrationshintergrund? Ist der Osten so gut versorgt wie der Westen? Hier liege noch einiges im Argen.

Die NAKO Gesundheitsstudie

Es gibt noch eine andere deutsche Studie, die umfassend die Gesundheit der Bürger annalysiert: Seit 2014 werden in der NAKO Gesundheitsstudie (ehemals Nationale Kohorte, kurz: NAKO) in einer Langzeituntersuchung bundesweit etwa 200.000 zufällig aus dem Melderegister ermittelte Erwachsene zwischen 20 und 69 Jahren in insgesamt 18 Studienzentren zu ihren Lebensumständen befragt und untersucht. Sie wird von einem Netzwerk deutscher Forschungseinrichtungen, bestehend aus der Helmholtz-Gemeinschaft, den Universitäten und der Leibniz-Gemeinschaft, organisiert und durchgeführt. Ziel des Forschungsprojekts ist, die Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkt und anderen besser zu verstehen, um Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung in Deutschland zu verbessern. Auch die Zahnmedizin ist in der Langzeituntersuchung abgedeckt.

Diese Bereiche soll die Studie erfassen:

  • Körperliche Gesundheit: Gefragt wird beispielsweise nach der allgemeinen körperlichen Entwicklung, akuten und chronischen Krankheiten oder Behinderungen und Schmerzen.

  • Psychische Gesundheit: Dazu gehören das psychische Wohlbefinden, Lebensqualität, psychische Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten sowie psychosoziale Schutz- und Risikofaktoren.

  • Soziales Umfeld und Lebensbedingungen: Dazu gehört die soziale Lage, das Umfeld und die Familie.

  • Gesundheitsverhalten und Gesundheitsrisiken: Verhaltensweisen wie Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und körperliche Aktivität gehören dazu.

  • Gesundheitliche Versorgung: Hier geht es um den Impfstatus, die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, die Einnahme von Medikamenten, die Krankenversicherung und um Vorsorgeleistungen (wie etwa Kinderfrüherkennungsuntersuchungen).

Die Ergebnisse können laut RKI beispielsweise dazu dienen, zu prüfen, ob die von der Politik formulierte Gesundheitsziele tatsächlich erreicht wurden und bei der zielgerichteten Planung von Präventionsmaßnahmen könnten sie als Grundlage genutzt werden. Die Daten aus „Gesundheit in Deutschland“ sollen in anonymisierter Form für andere wissenschaftliche Einrichtungen verfügbar gemacht werden.

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