Virusgefahr für Zahnmedizinstudierende und Patienten

Wie schützen die Unis ihre Zahnis?

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Gesellschaftzm-starter
Angesichts des Coronavirus müssen auch die Universitäten abwägen, wie sie ihre Examensprüfungen an den zahnmedizinischen Fakultäten gestalten. Die Maßnahmen dazu fallen vorerst verschieden aus.

Safty first! Die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, Bayern, hat als eine der ersten Lehrstätten für die anstehenden Examen im Fach Zahnmedizin die Patienten dafür komplett durch Phantomköpfe ersetzt.

Erlangen setzt auf die guten alten Phantomköpfe

Hierzu verschickte das Prüfungsamt ein Info-Schreiben und erklärte darin, die Möglichkeiten der alten Approbationsordnung zu nutzen – und die Herstellung von Provisorien, Abformungen und Präparationen am Phantom durchführen zu lassen.

So sollen die angehenden Zahnmediziner und die Patienten, die sich sonst für die Prüfung zur Verfügung stellen, vor einer möglichen Ansteckung während der Corona-Grippe geschützt werden.

München befolgt die geänderten Auflagen des Prüfungsamts

Die Ludwig Maximilian Universität in München folgt der Auflage des Prüfungsamts und dessen Absprache mit den wichtigsten Instanzen, wie der örtlichen Gesundheitsbehörde, die Prothetikexamen an Phantomköpfen abzuhalten. Dafür werden rund 120 Euro pro Examensanwärter für Prothesenzähne, Frasacozähne zum Beschleifen und Pins zur Modellherstellung ausgegeben.

An der Universität Heidelberg beraten derzeit die Verantwortlichen über mögliche Maßnahmen zur Prüfungsgestaltung hinsichtlich einer Ansteckungsgefahr für und durch den Einsatz lebender Patienten.

Regensburg lässt Prüfungsarbeiten mit Patienten beenden

Anders hat sich dagegen die Uni Regensburg entschieden: Dort werden die weit vorangeschrittenen Arbeiten zu den Prüfungen wie begonnen abgeschlossen. Patienten werden nicht durch Phantomköpfe ausgetauscht. Auf Grund der Tatsache, dass sich dort das Staatsexamen zum Zeitpunkt der Zuspitzung der Situation schon in den Endzügen befand, durften alle Studenten ihre Arbeiten noch bis Donnerstag am Patienten einsetzen.

Zwar hatten zu Beginn des Examens tatsächlich einige wenige Patienten aus Angst vor Ansteckung abgesagt, jedoch konnte hier mit Hilfe der Ärzte und Kursassistenten innerhalb kürzester Zeit adäquater Ersatz gefunden werden, so dass kein Student Nachteile erleiden musste.

Dennoch sei es oberstes Ziel, dass weder die Studierenden noch die Patienten oder andere an den Prüfungen beteiligte Personen gefährdet werden. Die Studenten wurden eindringlich gebeten, sich, sollten erste Symptome auftreten, krank zu melden und erhielten zeitgleich die explizite Zusicherung, das Examen zu gegebener Zeit ohne Probleme nachholen zu dürfen.

Zudem wurden zu jeder Zeit die aktuellen Hygieneempfehlungen mit größer Sorgfalt eingehalten, um das Risiko einer Ansteckung so weit wie möglich zu minimieren. Behandler und Mitarbeiter, die sich in Risikogebieten aufhielten, wurden verpflichtet Mundschutz zu tragen. Die Uni trifft auch Vorkehrungen, um die Ressourcenknappheit an Schutzmitteln im Blick zu haben und verzichtet dabei auf den Einsatz von Desinfektionsmitteln in den Forschungsbereichen und Phantomkursen, wo kein Patientenkontakt besteht.

Wie sich die Handhabung der öffentlichen Einrichtungen in den nächsten Wochen gestaltet, wird von den aktuellen Entwicklungen des Coronavirus in Deutschland abhängen und ruft gegebenenfalls weitere Maßnahmen auf den Plan.

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