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"Wir arbeiten nicht gegen die Schulmedizin!"

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Die Heilpraktiker weisen die Kritik des „Münsteraner Memorandums" zurück: "Wir sind erschüttert über die undifferenzierte Darstellung unseres Berufsstandes zulasten der Heilpraktiker und ihrer Patienten", sagte der Präsident Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. (BDH), Ulrich Sümper.

In dem sogenannten Münsteraner Memorandum hatten Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen die "unwissenschaftliche Gedankenwelt" in der alternativen und komplementären Medizin sowie das "Missverhältnis von Qualität und Befugnissen der Heilpraktiker" gerügt. Der BDH bezeichnete die Erklärung indes als "undifferenzierte und einseitige Generalkritik am Heilpraktiker-Beruf in Deutschland".

"Wir wehren uns gegen diese einseitige Meinungsäußerung sogenannter Experten", führte Sümper aus. "Hier werden persönliche Ansichten als neutrale Wahrheiten verkauft." Leider gebe es auch unter Heilpraktikern einzelne Personen, die sich über geltendes Recht hinwegsetzen und offensichtlich ihre Sorgfaltspflicht verletzen, räumte er mit Verweis auf den von den Kritikern genannten Fall eines Heilpraktikers in Brüggen ein. Davon abgeleitet eine ganze Berufsgruppe in Deutschland unter Generalverdacht zu stellen, sei aber unsinnig.

In dem Memorandum würden größtenteils Vorwürfe ohne weitere Beweise in den Raum gestellt - etwa dass Heilpraktiker ihre Patienten nicht über den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu ihren Behandlungsangeboten informieren würden, oder dass es in der Branche kein Fortbildungssystem gebe. Dabei informieren laut Sümper sowohl die Heilpraktiker selbst als auch Verbände wie der BDH "ganz offen und intensiv" zu den Behandlungsmethoden, wissenschaftlichen Grundlagen und Anerkennung. Ebenso hätten sich seit langem zahlreiche Fortbildungssysteme bei den Fachgesellschaften und den Verbänden etabliert, gab Sümper an. Beispielhaft erwähnte er das verbandsübergreifende 'Fortbildungszertifikat für Heilpraktiker', ein System zur Dokumentation der Fortbildungsaktivitäten, das demnach nach einem ähnlichen Punktesystem wie dem der Ärztefortbildungen funktioniere.

"Heilpraktiker leisten in Deutschland einen großen Beitrag zur Volksgesundheit!"

"Heilpraktiker leisten in Deutschland einen großen Beitrag zur Volksgesundheit“, hob Sümper hervor. So würden Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit vieler Patienten erhöht, indem Heilpraktiker schulmedizinische Therapien begleiten oder sich um Menschen kümmern, die als austherapiert gelten.

Auch der präventive und ganzheitliche Behandlungsansatz der Heilpraktiker sei ein großer Vorteil für die Patienten. „Damit entlasten wir auch das Gesundheitssystem. Wir arbeiten nicht gegen die Schulmedizin. Und wir stehen als Berufsverband BDH für klare Regeln in der Ausbildung, der Zulassung und der Ausübung unseres Berufs. Unsere Patienten vertrauen uns zurecht. Wir lassen uns dieses Vertrauensverhältnis nicht durch einseitige Meinungsäußerungen zerstören", sagt Sümper.

Der 5.000 Mitglieder starke Bund Deutscher Heilpraktiker e.V.

mit Sitz in Warendorf zählt nach eigenen Angaben zu den mitgliederstärksten und einflussreichsten Heilpraktiker-Verbänden Deutschlands.

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