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"Wir brauchen mehr digitale Kompetenz"

pr
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"Wer die Daten hat, hat die Macht", erklärte EU-Kommissar Guenther Oettinger auf der Jahrestagung "Big Data und Gesundheit" des Deutschen Ethikrats in Berlin. Darum fordert er mehr digitale Souveränität für Europa.

Die Daten, die in der Welt nutzbar gemacht werden, verdoppelten sich jedes Jahr, sagte der EU-Kommissar vor rund 500 Teilnehmern. Es gehe darum, digitale Strategien für Wirtschaft, Gesellschaft und die Lebenswelten der Menschen zu finden und sich auf die Welt von morgen einzustellen. "Wenn man die gesamte Wertschöpfungskette durchgeht, haben wir Europäer zu wenig digitale Souveränität, zu wenig digitale Autorität und zu viel digitalen Import."

Der Angriff auf die Gesellschaft ist der Angriff auf ihre Daten

Beim Umgang mit Daten stellten sich sowohl wirtschaftlich, technisch als auch ethische Fragen. Mehr "digitale Grundkompetenz" sei erforderlich, um mit den Daten sensibel umzugehen. Das zeige sich vor allem auch in der Medizin. Daten seien die wichtigste Basis, damit Ärzte ihre Diagnosen stellen können. Die Sammlung, Speicherung und Auswertung erfordere entsprechendes Fingerspitzengefühl. Klärungsbedarf bestehe bei Fragen wie: "Wem stehen die Daten zu? Arzt? Patient? Krankenkassen?" oder "Welche Rolle spielt die Cloud?". Es könne aber auch nicht sein, dass jeder Freiberufler die Daten seines Klienten selbst verwaltet. Der Angriff von morgen auf die Gesellschaft sei der Angriff auf ihre Daten, warnte Oettinger.

Die digitale Revolution rechtlich und ethisch gestalten

Oettinger forderte eine europäische Digitalunion. Man müsse einen Verhaltenskodex für den Umgang mit Daten entwickeln und in einen europäischen Kontext stellen. Die digitale Revolution müsse rechtlich und auch ethisch gestaltet werden, der Ethikrat sei aufgefordert, sich auch auf europäischer Ebene an der Debatte zu beteiligen. Die europäische Datenschutz-Grundverordnung werde wahrscheinlich noch in diesem Jahr verabschiedet.

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