Corona-Krise

"Wirklich erhöhtes Risiko in der Zahnarztpraxis?"

Dr. Thomas-Andreas Lorenz, Blender
"In meiner Praxis wird jährlich die Keimbelastung der wasserführenden Systeme der Dentaleinheiten überprüft. Ergebnis: Keimzahl in den Dentaleinheiten gleich NULL..."

In meiner Praxis wird jährlich die Keimbelastung der wasserführenden Systeme der Dentaleinheiten überprüft. Ergebnis: Keimzahl in den Dentaleinheiten gleich NULL, den Wasser-führenden Systemen wird ständig eine hochwirksame desinfizierende Lösung zugeführt. Hätten Viren da eine Chance? Inwieweit reduzieren antiseptische Mundspülungen vor Beginn der Behandlung die Infektionsgefahr? Wurde denn bei solchen Einheiten (antiseptische Beimischung) schon mal die Konzentration von aktiven Bakterien und Keimen im Spraynebel während der Behandlung am Patienten bestimmt? Und reicht diese Konzentration aus, um durch die übliche Schutzausrüstung geschütztes Personal und andere Patienten (bei Einhaltung aller Hygienevorschriften) zu infizieren?

Wenn nicht, sollte man sich mit Empfehlungen zu deren Nutzung bzw. Nichtnutzung und damit einer weitestgehenden Einschränkung der Berufsausübung zurückhalten. Es sei denn, man gleicht die wirtschaftlichen Verluste der Praxen „ohne Wenn und Aber“ zumindest bis zu einem bestimmten Anteil (nachgewiesene laufende Praxiskosten und fiktives Oberarzt-Gehalt des Praxisinhabers) bedingungslos und ohne „Bedürftigkeitsprüfung“ aus und übernimmt die Verantwortung für alle aus der Nichtbehandlung von Nicht-Notfall-Patienten sich ergebenden gesundheitlichen Folgen.

Gegen die Annahme, dass durch Aerosole in der Zahnarztpraxis bakterielle und virale Infektionen verbreitet werden, spricht doch die Tatsache, dass bei jeder Erkältungswelle (hervorgerufen durch Bakterien, Grippeviren, bereits in Europa etablierte Coronaviren) zahnärztliche Mitarbeiter und deren Patienten sonst massenhaft befallen wären. Dies ist jedoch nicht bekannt.

Ich zitiere: „Jedoch ist entsprechend einer Mitteilung der Bundeszahnärztekammer kein Fall dokumentiert, in dem HIV, HBV oder HCV durch Aerosole von Hand- und Winkelstücken übertragen wurden.“ ( Link ) Zudem zeigt bisher keine klinische Studie „eine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen den von Bakterien verunreinigten Aerosolen und Infektionen …“ ( Link )

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