Wissenschaftler wehren sich gegen Corona-Berichterstattung der "Bild"
„Die BILD-Zeitung setzt mit dem Beitrag „Die
-Macher“ vom 4. Dezember 2021 ihre im vergangenen Jahr begonnene einseitige Berichterstattung gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fort, die ihre fachliche Expertise in den Dienst von Politik und Gesellschaft stellen, um der Coronavirus-Pandemie und ihren gerade in diesen Tagen dramatisch sichtbaren Folgen zu begegnen" heißt es in der heute veröffentlichten Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.
Dass und wie einzelne Forscher zur Schau gestellt und persönlich für dringend erforderliche, aber unpopuläre Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung verantwortlich gemacht werden, sei diffamierend, kritisiert die Allianz und nennt beispielhaft einen Bild-Artikel mit der Überschrift „Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest". Dieses Meinungsklima habe an anderer Stelle bereits dazu geführt, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder mit ihr bedroht wurden.
"Solche Formen der Auseinandersetzung sind in keiner Weise akzeptabel"
"Solche Formen der Auseinandersetzung sind aus Sicht der Allianz in keiner Weise akzeptabel und widersprechen den Grundregeln einer freien und offenen Gesellschaft sowie den Grundprinzipien unserer Demokratie", stellen die Forscher klar. "Gerade in Krisensituationen und einem ohnehin schon emotionalisierten Themenfeld ist Sachlichkeit in Diskussion und Berichterstattung in besonderer Weise geboten und weitaus zielführender."
Politik und Gesellschaft würden, nicht nur in pandemischen Krisen, substanziell durch die Erkenntnisse der Wissenschaft unterstützt. "Daher müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise frei einbringen können“, heißt es abschließend in dem Aufruf.