Zahngoldspenden: Polizei warnt vor Betrugsmasche
Am 21. Oktober erhielt eine Zahnarztpraxis in Steinfurt einen Anruf von einem Unbekannten, der sich als Mitarbeiter von „pro familia“ ausgab, und eine Abholung des gesammelten Zahngoldes ankündigte. Da die Praxis mit einer anderen Organisation zusammenarbeitet, wurde man skeptisch und meldete den Vorfall der Polizei, wie die Kreispolizeibehörde Steinfurt in Nordrhein-Westfalen berichtet.
Ungefähr 40 Minuten nach dem Anruf erschien die angebliche pro familia-Mitarbeiterin in der Praxis, um das Zahngold in Empfang zu nehmen. Durch das gleichzeitige Eintreffen der Polizei konnte die Betrügerin festgenommen und die Übergabe verhindert werden.
Die Frau war bereits wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt
Bei der Vernehmung stellte sich heraus, dass die Frau bereits wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt ist. Sie soll bereits seit einigen Wochen Zahnarztpraxen aufgesucht, und dort das Zahngold in Empfang genommen haben. Ein ihr unbekannter Mann habe sie zu den Praxen gefahren, wo sie mehrere Boxen mit Zahngold einsammelte. Hierfür habe sie wenige 100 Euro erhalten. Das Zahngold habe sie an ihr unbekannten Personen weitergegeben.
Mit der Aushändigung der Zahngoldboxen nehmen die meisten Praxen an, das Zahngold tatsächlich gespendet zu haben, erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Brünen von der Kreispolizeibehörde Steinfurt NRW. Daher geht die Polizei davon aus, dass es nur wenige bis keine Strafanzeigen erstattet wurden. Sollte eine Praxis ein ähnlicher Vorfall bekannt sein, rät Brünen dazu, ihn bei der örtlichen Polizeidienststelle zur Anzeige zu bringen.