Innovativer Alltagshelfer

Zahnseide-Stick warnt vor Stress

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Zahnmedizin
Ein einfacher Zahnseide-Stick kann Speichelproben aufnehmen und so die Konzentration des Stresshormons Cortisol innerhalb von zehn Minuten bestimmen.

Im Alltag können andauernder Stress und Ängste so stark zunehmen, dass sie körperliche Schäden hervorrufen. Forschende um Sameer Sonkusale XXX haben einen Zahnseide-Stick mit integriertem Cortisol-Sensor entwickelt, der Stresshormone im Speichel innerhalb von zehn Minuten präzise erfasst und die Daten drahtlos an eine App sendet.

Ergebnisse vergleichbar mit ELISA Test

Der Einweg-Stick besteht aus einer mit spezieller Zahnseide versehenen Spitze, die Speichelproben aufnimmt, und einem flexiblen mikrofluidischen Kanal, der den Speichel zu einem elektrochemischen Sensor im Griff leitet. Dieser Sensor trägt eine elektropolymerisierte molekular geprägte Polymer­schicht (eMIP), deren feine „Molekülabdrücke“ exakt zu Cortisol passen. Binden sich Cortisolmoleküle an diese Abdrücke, ändert sich der elektrische Leitwert der Elektrode – ein als Signal aufgezeichnetes Maß für die Hormonkonzentration. Nach der Analyse gelangt der Speichel auf ein Absorptionspad, und der Zahnstocher kann hygienisch entsorgt werden.

In Versuchen mit künstlichem und echtem Speichel zeigte der Sensor eine Empfindlichkeit vergleichbar mit etablierten ELISA-Tests und erkannte schon geringe Cortisol­anstiege als Frühwarnzeichen für belastenden Stress. Die Autoren sehen das System als leistungsstarken, kostengünstigen Ansatz, der nicht nur das Stressmonitoring im Alltag erleichtert, sondern sich künftig auch auf weitere klinisch relevante Speichelmoleküle anpassen ließe.

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