Sie wurden erfolgreich abgemeldet!

Australische Studie

Zahnverlust kann soziale Folgen für Kinder haben

nl
Zahnmedizin
Zahnverlust durch Karies oder Traumata erhöht das Risiko für Kinder und Jugendliche, in der Schule gemobbt zu werden.

Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Karies oder Traumata Zähne verlieren, haben laut einer neuen australischen Studie eine um 42 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, in der Schule gemobbt zu werden. Die in JDR Clinical & Translational Research veröffentlichte Studie zeigt damit einen deutlichen Zusammenhang zwischen Zahnverlust und erhöhter Anfälligkeit für Bullying.

Die Forschenden der Universität Sydney und der Universität Melbourne analysierten Daten von 4.476 Kindern aus der Längsschnittstudie „Longitudinal Study of Australian Children“ und verfolgte deren Gesundheitszustand vom Kindesalter (acht- bis neunjährige Kinder) bis zum Jugendalter (14- bis 15-jährige Jugendliche). Die Eltern wurden zu den Ursachen des Zahnverlusts ihrer Kinder sowie zu möglichem Mobbing in der Schule oder auf dem Schulweg befragt. Die Forschenden verwendeten Fixed-Effects-Modelle, die individuelle, zeitlich konstante Faktoren herausrechnen. So sollten stabile Einflüsse wie genetische Disposition oder Persönlichkeit nicht das Ergebnis verzerren.

„Zahnverlust ist nicht nur ein zahnmedizinisches Problem, sondern auch ein soziales."

Associate Professor Ankur Singh, leitender Studienautor.

„Für Teenager kann dies in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung erhebliche psychologische Auswirkungen haben", so Professor Ankur Singh. Etwa zehn Prozent der Kinder in Australien haben durch Karies oder Verletzungen Zähne verloren, wobei Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Verhältnissen sowie aus ländlichen oder abgelegenen Gebieten am häufigsten von Zahnverlust betroffen sind. Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Mobbing weit verbreitet ist: 70 Prozent der Kinder im Alter von 12 bis 13 Jahren erleben mindestens einen Mobbingvorfall pro Jahr. In Australien gaben 28 Prozent der Achtklässler (im Alter von 12 bis 13 Jahren) an, jeden Monat gemobbt zu werden, acht Prozent gaben an, jede Woche gemobbt zu werden.

Die Studie macht darauf aufmerksam, wie wichtig die orale Gesundheit nicht nur für die Ernährung und die Allgemeingesundheit ist, sondern auch welche Auswirkungen sie auf das allgemeine Wohlbefinden und das Selbstvertrauen hat. Die Autoren erhoffen sich, dass die Studienergebnisse das „das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Mundgesundheit Mobbing und dem allgemeinen Wohlbefinden junger Menschen schärft.“ sagt Erstautor Yuxi Li. Die Studie unterstreicht damit, dass Zahnverlust im Jugendalter weitreichende Folgen haben kann, die über die Zahngesundheit hinausgehen. Zwar kann aufgrund der Datenerhebung durch Elternbefragungen kein endgültiger Kausalzusammenhang bewiesen werden, doch die Ergebnisse legen nahe, dass präventive Zahnmedizin und gezielte Unterstützung in Schulen einen wichtigen Beitrag zur körperlichen und psychischen Gesundheit junger Menschen leisten können.

Li Y, Tsakos G, King T, Ge Z, Singh A. Does Tooth Loss Lead to School Bullying? Evidence from the Longitudinal Study of Australian Children. JDR Clin Trans Res. 2025 Aug 17:23800844251357941. doi: 10.1177/23800844251357941. Epub ahead of print. PMID: 40820418.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.