Zehn Monate nach der Flut wieder behandlungsfähig
Insgesamt 60 Zahnarztpraxen waren von der Flutkatastrophe im Sommer 2021 betroffen. Einige wurden völlig zerstört, darunter auch die Praxis von Dr. Peter und Dr. Ulrike Minderjahn, im nordrhein-westfälischen Stolberg. „Wir hatten überlegt, die Praxis gar nicht mehr aufzumachen“, sagen die Eheleute heute rückblickend. Dass es doch anders kam und die Praxis nach neun Monaten Totalausfall wiedereröffnet werden konnte, verdanken sie auch der Unterstützung von Standesorganisationen, Kollegenschaft und der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ).
Die Zahnärzteschaft spendete mehr als eine Million Euro
Bereits vier Tage nach der Flut starteten die Landeszahnärztekammern und die KZVen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein und Westfalen zusammen mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), sowie dem HDZ ihre gemeinsame Spendenaktion für die in Not geratenen Kollegen und Kolleginnen im Ahrtal. Das Ergebnis war überwältigend: 1.033.388,58 Euro kamen in den darauffolgenden Wochen zusammen.
„Bereits im September konnten wir die ersten Auszahlungen an die von der Flutkatastrophe am stärksten betroffenen Praxen vornehmen”, berichtet der stellvertretende HDZ-Vorsteher Dr. Klaus Winter. „Unsere schnellen und unbürokratischen Soforthilfen kamen 36 Praxen zugute."
Insgesamt hatten sich 1.727 Menschen an der Aktion beteiligt, von denen 914 eine HDZ-Spendenbestätigung erhielten. „Alleine das Ausstellen der Spendenquittungen war eine administrative Herausforderung, denn auch wenn wir die größte zahnärztliche Hilfsorganisation sind, so verfügen wir doch nicht über zehn oder 20 Mitarbeiter“, erzählt Winter. „Unser kleines Team im HDZ-Büro in Göttingen unter Leitung von Dr. Jürgen Kiehne hat es dennoch geschafft, in vielen zusätzlichen Stunden alle Spenderadressen zu ermitteln, auf deren Basis dann die Spendenquittungen verschickt werden konnten.”
Die Spendenaktion wurde dieser Tage zum Abschluss gebracht und nach dem gleichen Verteilerschlüssel eine finale Auszahlung vorgenommen. „Wir sind alle sehr froh und glücklich, dass wir mit dem Geld so vielen Kollegen helfen konnten”, sagt Winter. Sein Dank gilt „allen Mitstreitern für die gute Zusammenarbeit und den kollegialen Zusammenhalt.”