Medizin

Zu viele Schilddrüsen-Operationen in Deutschland

sp/cv
Nachrichten
In Deutschland werden im Vergleich zu anderen europäischen Staaten zu viele Thyreotomien durchgeführt.

In Deutschland werden Jahr für Jahr rund 100.000 Schilddrüsen teilweise oder komplett operativ entfernt. Die Operationsrate ist damit drei- bis achtfach höher als in anderen Ländern wie etwa den USA, Großbritannien oder anderen westlichen Nationen.

Die Diskrepanz lässt sich nur teilweise durch eine höhere Zahl an Strumapatienten hierzulande erklären. Sie deutet aber eher darauf hin, dass viel zu oft zum Skalpell gegriffen wird, hieß es beim 56. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie in Düsseldorf.

Forderung nach interdisziplinären Falldiskussionen

Zum Teil wird, so Tagungspräsident Professor Dr. Peter E. Goretzki aus Neuss, bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen mit Knotenbildung die mögliche Diagnostik nicht voll ausgeschöpft und relativ früh ein chirurgisches Vorgehen empfohlen.

Goretzki forderte daher vor der OP interdisziplinäre Falldiskussionen mit Beteiligung von Internisten, Nuklearmedizinern und Chirurgen: „Nur in solchen gemeinsam getragenen Gremien wird die Frage nach der Notwendigkeit einer Operation und der Kompetenz der beteiligten Chirurgen sinnvoll beantwortet werden“.

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