Nährwertkennzeichnung Nutri-Score

Zucker und Salz sollen stärker gewichtet werden

pr
Gesellschaft
Die Bewertungen für die Nährwertkennzeichnung Nutri-Score werden geändert, um sie in bessere Übereinstimmung mit den Ernährungsrichtlinien zu bringen. Dabei sollen die Gehalte von Zucker und Salz stärker ins Gewicht fallen.

Der Nutri-Score-Lenkungsausschuss, der für den Nutri-Score international verantwortlich ist, hat Vorschlägen des Wissenschaftlichen Gremiums zur Anpassung des Algorithmus der Lebensmittelkennzeichnung zugestimmt. Das meldet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Dadurch werden die Bewertungen des Nutri-Score stärker an die aktuellen lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen angepasst. Unter anderem ist vorgesehen:

  • Über eine Anpassung der Ballaststoff-Komponente können Vollkornprodukte, die reich an Ballaststoffen sind, besser von raffinierten Alternativen unterschieden werden. Dies betrifft insbesondere Brote und Brotwaren.

  • Die Anpassungen in der Kategorie „Fette und Öle“ ermöglichen eine bessere Differenzierung zwischen pflanzlichen Speiseölen. Öle mit einem günstigen Nährwertprofil und einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Oliven-, Raps- und Walnussöl, können günstigere Bewertungen erzielen.

  • Mit zusätzlichen Regelungen für Fleisch und Fleischprodukte werden Produkte dieser Kategorie in besserer Übereinstimmung mit aktuellen Ernährungsempfehlungen bewertet, die ihren begrenzten Verzehr vorsehen.

  • Aus den Anpassungen ergibt sich zudem eine differenziertere Bewertung von Fisch und Meeresfrüchten sowie gesüßten und ungesüßten Milchprodukten.

Seit Februar 2021 evaluieren unabhängige Wissenschaftler der beteiligten Staaten den Algorithmus der erweiterten Nährwertkennzeichnung. Neben Deutschland sind Frankreich, Belgien, Luxemburg, Schweiz, die Niederlande und Spanien beim Nutri-Score engagiert. Die zuständigen Behörden der sieben Länder hatten am 26. Juli 2022 die vom Wissenschaftlichen Gremium erarbeitete Weiterentwicklung des Nutri-Score Algorithmus beschlossen.

Ziel ist , den Algorithmus weiter zu verbessern, um die Aussagekraft und Differenzierbarkeit der Bewertungen zu erhöhen, teilt das BMEL mit. Die aktuellen Empfehlungen seien der erste von insgesamt drei Teilen. Das Gremium setze seine Evaluation des Algorithmus noch fort. Ergebnisse für die Kategorie „Getränke“ seien noch für dieses Jahr zu erwarten. 2023 sollen Ergebnisse für die „Obst- und Gemüsekomponente“ vorgelegt werden.

Ergebnisse für die Kategorie "Getränke" noch in diesem Jahr


Sobald die Evaluation abgeschlossen ist, werden die Benutzungsbedingungen des Nutri-Score aktualisiert. Anschließend werden Unternehmen, die sich für eine Verwendung der Kenzeichnung registriert haben, über mögliche Änderungen der Benutzungsbedingungen informiert.

Von A bis E

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