Zweite Booster-Impfung nun für alle ab 60 Jahren
Eine weitere Auffrischimpfung wird nun bereits für Personen ab 60 Jahren (bisher ab 70 Jahren) sowie Menschen ab fünf Jahren empfohlen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-Verläufe aufgrund einer Grunderkrankung haben. Außerdem empfiehlt die STIKO den Impfstoff Nuvaxovid von Novavax zur Grundimmunisierung – entsprechend der erweiterten Zulassung – auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Weiterhin formuliert die STIKO auch eine Empfehlung für bestimmte Personengruppen ab 12 Jahren. Sie sollten zusätzlich zur Impfung eine medikamentöse Präventionsmaßnahme in Form des Kombinationspräparates Evusheld erhalten. Das Präparat besteht aus den beiden SARS-CoV-2-neutralisierenden monoklonalen Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab.
Drei immunologische Ereignisse für 4. Impfung sind zu beachten
Im Einzelnen rät die STIKO an, die weitere Auffrischimpfung bei den genannten Personen vorzunehmen, sofern „drei immunologische Ereignisse“ vorliegen. Dazu werden sowohl eine COVID-Impfung selbst als auch eine SARS-CoV-2-Infektion gezählt. So wären zum Beispiel Grundimmunisierung plus Auffrischimpfung oder Grundimmunisierung plus SARS-CoV-2-Infektion drei immunologische Ereignisse.
Personen, die unter 60 Jahre sind und nicht zu der Gruppe mit Grunderkrankungen gehören, profitieren laut STIKO von einem zweiten Booster „nicht nennenswert“, deshalb werde dort keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. Die vierte Impfung soll laut STIKO frühestens sechs Monate nach dem dritten immunologischen Ereignis erfolgen. In begründeten Einzelfällen könne der Abstand auf vier Monate reduziert werden. Die Impfung solle in der Regel mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen, heißt es in der Empfehlung.
STIKO ruft zum Impfstatus-Check auf
Bislang hatte die STIKO eine zweite Auffrischimpfung nur für Menschen ab 70 Jahren, für Bewohner von Pflegeinrichtungen, für Menschen mit Immunschwäche sowie für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen empfohlen. Ziel der erweiterten Empfehlung ist es dem STIKO-Papier zufolge, schwere COVID-Verläufe und Todesfälle bei besonders gefährdeten Personen zu verhindern.
Sie ruft alle Personen auf, den eigenen COVID-Impfstatus sowie den Impfstatus der von ihnen betreuten Personen (zum Beispiel Patienten) zu überprüfen und indizierte Impfungen entsprechend den STIKO-Empfehlungen und mit den verfügbaren Impfstoffen nachzuholen. Eine ärztliche Beratung solle vor allem auch bei Unsicherheiten zur Indikation einer (weiteren) COVID-Impfstoffdosis in Anspruch genommen werden, so die STIKO.
Die komplette Empfehlung ist im neuen epidemiologischen Bulletin (33/202) des RKI veröffentlicht.