Katastrophenregion Karibik

Deutsche Zahnärzte in der Hurrikan-Zone

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GesellschaftSoziales Engagement
Eine Gruppe von Zahnärzten aus Ulm ist in der Dominikanischen Republik in die Hurrikan-Zone geraten. Das Team ist im Namen der Hilfsorganisation „DIANO - Dental International Aid Networking Organisation“ für einen Hilfseinsatz vor Ort.

Wie DIANO-Chef und Zahnarzt Tobias Bauer gegenüber zm-online schildert, sind derzeit insgesamt zwei Zahnarztgruppen in der Karibik unterwegs. „Seit Mitte August ist eine Gruppe Freiwilliger aus Ulm, allesamt junge Zahnärzte, im Norden der Dominikanischen Republik, um in abgelegenen und unterversorgten Gegenden des Berglandes ehrenamtlich zahnärztliche Hilfe zu leisten“, erzählt Bauer. Wenige Tage zuvor waren sie noch in der Nähe der Hafenstadt Puerto Plata eingesetzt - der Region, die am stärksten von Hurrikan Irma betroffen war.

"Auch wenn wir unsere Teammitglieder in Sicherheit wissen, sind die Sorgen groß"

Die Gruppe wurde dann nach Santiago evakuiert. Schon am heutigen Montag sollen die Deutschen aber an den ursprünglichen Einsatzort zurückkehren. Obwohl Hurrikan Irma in der Dominikanischen Republik nicht auf Land traf, sondern knapp 100 Kilometer vor der Küste vorbei zog, sind die Folgen für die Küstenstädte verheerend.

Bauer schreibt: „Die mit Wellblech gedeckten Hütten der Einheimischen halten diesen Geschwindigkeiten nicht stand, die großen niedergegangenen Wassermassen bringen ganze Berge ins Rutschen und machen Straßen unpassierbar, womit ganze Regionen von der Außenwelt abgeschnitten sind. Auch wenn wir unsere Teammitglieder in Sicherheit wissen, sind die Sorgen trotzdem groß. Vor allem, wenn man die Menschen dort kennen und lieben gelernt hat, die den Naturgewalten nun schutzlos ausgesetzt sind."

Außerdem halten sich derzeit vier Zahnmedizinstudentinnen in Jamaika auf, um dort mit einheimischen Studenten an sogenannten Health Fairs teilzunehmen. Bauer erklärt: „Hierbei wird die ganze Ausrüstung einer Zahnstation auf LKWs verladen und in Schul- und Gemeindezentren aufgebaut. In der ersten Woche konnten so Dank Unterstützung aus Kanada und den USA knapp 1000 Patienten behandelt werden.“ Die Studentinnen haben den tropischen Wirbelsturm laut Bauer aber ebenfalls überstanden.

Zum Hintergrund: Da der September einer der Hauptreisemonate für viele Freiwilligengruppen ist, gleichzeitig aber auch mitten in der Hurrikansaison liegt, kommt es immer wieder zu einem Aufeinandertreffen.

Bauer berichtet: „Meistens erleben die Freiwilligen nur heftige Niederschläge, dass es, wie in diesem Jahr zu drei aufeinander folgende Wirbelstürme sind, ist neu. Bleibt zu hoffen, dass beide Gruppen die nächsten beiden Hurrikane ebenfalls glimpflich überstehen“.

DIANO - Dental International Aid Networking Organisation ist eine auf zahnmedizinische Hilfe spezialisierte Organisation, die sich auf Haiti, Jamiaka, Kuba und die Dominikanische Republik spezialisiert hat.

Weitere Informationen finden Siehier.

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