Kinder- und Jugendärzte fordern Zuckersteuer

sg/dpa
Gesellschaft
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert aufgrund von zunehmenden Krankheiten wie Diabetes und Übergewicht eine Zuckersteuer auf Limonaden und Softdrinks.

Der BVKJ verweist auf die (mit) über den hohen Zuckergehalt ausgelösten Wohlstandserkrankungen sowie deren Folgekosten für das Gesundheitssystem. Daher sei eine Zuckersteuer in Deutschland auf Limonaden und Softdrinks nötig. "Solch eine Abgabe ist unumgänglich. Anders geht es nicht", sagte der BVKJ-Präsident Thomas Fischbach bei einem Kongress.

 "Allein auf Freiwilligkeit und Vernunft zu setzen, fruchtet nicht,", sagte er. Die Zahl der Raucher sei auch erst durch Verbote und einer Verteuerung von Zigaretten gesunken. Fischbach verwies auf andere Länder wie Frankreich, wo bereits seit 2012 eine Zuckersteuer gilt (siehe Kasten).

Die Verbraucherschützer von foodwatch empfahlen bereits, 20 bis 30 Cent pro Liter Süßgetränk zu erheben. Dieser Forderung schließe sich der Verband an, sagte Fischbach. Die Einnahmen - mutmaßlich eine Milliarde Euro - könnten in Schutzprogramme gegen Diabetes fließen. Foodwatch hatte vor kurzem berichtet, dass mehr als jeder zweite Softdrink in Deutschland überzuckert sei.

Zu viel überzuckerte Getränke

Nach dem Ergebnis einer Studie enthalten 274 von insgesamt 463 untersuchten Produkten (59 Prozent) mehr als fünf Prozent Zucker. In 171 Produkten (37 Prozent) stecken sogar mehr als acht Prozent Zucker, also 6,5 Stücke Würfelzucker pro 250 Milliliter.

Das Manager Magazin hatte im Frühjahr dieses Jahres einen Überblick präsentiert, wie es um die Einführung einer Zuckersteuer in verschiedenen Ländern der Erde aussieht.

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