US-Studie

Remdesivir zeigt klinischen Erfolg im Tierversuch

LL
Gesellschaft
Das Virostatikum Remdesivir hilft: Eine US-Studie mit Rhesusaffen bringt hervor, dass die frühe Vergabe des Präparats dabei half, die Symptome deutlich abzuschwächen und Lungenschäden vorzubeugen.

Einst als Arznei gegen den Ebola-Erreger entwickelt, ist das Virostatikum Remdesivir die große Hoffnung gegen SARS-CoV-2. Eine noch im Preprint befindliche Studie aus den USA dokumentiert jetzt die Wirksamkeit bei Rhesusaffen. Nach der frühzeitigen Verabreichung im Anfangsstadium der ausgebrochenen Infektion, zeigten die Affen keine respiratorische Krankheitssymptome und deutlich reduzierte Lungeninfiltrate auf den Röntgenbildern.

Die Lunge wies weniger Gewebeschäden auf

In der Studie wurden bei den Tieren die klinischen, histologischen und virologischen Parameter erhoben und ausgewertet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Virustiter bereits 12 Stunden nach der ersten Vergabe signifikant abnahmen und die Lunge der Tiere weniger Gewebeschäden aufwiesen als die der Vergleichsgruppe ohne Medikamentenvergabe. Einfach erklärt hemmt das Antivirenmittel dabei die Vermehrung des Erbguts des Virus (Virus-RNA) und verringert die Ausbreitung im Körper.

Die Forscher folgern aus den Untersuchungen, dass die frühe Einnahme von Remdesivir die Ausbreitung des Virus verringern kann und so dessen Folgeschäden in der Lunge reduziert. Eine schwere Lungenentzündung kann verhindert werden.

Drei internationale Studien laufen

Drei internationale Studien laufen

Weiter forschen Wissenschaftler in Frankreich am Forschungsinstitut IINSERM an Remdesivir und vermeldeten ebenfalls die positive Wirkung auf den Symptomverlauf bei COVID-19-Patienten. Und auch die Weltgesundheitsorganisation lässt in der initiiertenhttps://science.sciencemag.org/content/367/6485/1412.summary _blank external-link-new-windowneben anderen Wirkstoffen auch Remdesivir priorisiert erforschen.

Der Wirkstoffhersteller Gilead Sciences, mit Unternehmenssitz in Kalifornien, präsentiert erste Ergebnisse seiner Studie an der Uniklinik von Chicago mit 125 COVID-19-Patienten. 113 davon waren schwer erkrankt. Unter der Vergabe von Remdesivir nahmen die Symptome, wie Fieber und Atemwegsbeschwerden, zügig ab. Die meisten der Behandelten konnten die Klinik nach einer Woche verlassen. Bereits letzte Woche waren positive Feststellungen auf demhttps://www.statnews.com/2020/04/16/early-peek-at-data-on-gilead-coronavirus-drug-suggests-patients-are-responding-to-treatment/?utm_source=STAT+Newsletters&utm_campaign=0831571e51-breaking_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_8cab1d7961-0831571e51-152099670 _blank external-link-new-windowbekannt gegeben worden. Diese sind aber bislang noch nicht von einer unabhängigen Stelle geprüft.

Auch in Deutschland laufen Studien für den Wirkstoff als mögliches Therapeutikum, auch als Teil einer internationalen Studie dazu. Hier wird in der München Klinik Schwabing, am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und derhttps://www.uniklinik-duesseldorf.de/ueber-uns/pressemitteilungen/detail/sechs-coronavirus-patienten-eine-entlassung-war-moeglich-minister-laumann-vor-ort _blank external-link-new-windowdas Virostatikum an Patienten mit mittelstarken bis starken Krankheitsverläufen verabreicht. Abschließende Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Quelle: Williamsin, B. et al.: Clinical benefit of remdesivir in rhesus macaques infected with SARS-CoV-2https://doi.org/10.1101/2020.04.15.043166

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