Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums

Tabakaußenwerbung ist in Deutschland besonders präsent

nb/pm
Gesellschaft
Im europäischen Vergleich ist Tabakwerbung auf Plakatwänden in Deutschland wesentlich präsenter als in anderen Ländern. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Vor allem junge Menschen sind demnach gefährdet: Insgesamt 61 Prozent der Raucher im Alter von 18 bis 24 Jahren haben im letzten halben Jahr in Deutschland Tabakwerbung wahrgenommen. „Damit erreicht Tabakwerbung eine ihrer wichtigsten Zielgruppen“, sagt Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im DKFZ und verantwortlich für die Studie. „Tabakwerbung hält die jungen Menschen davon ab, mit dem Rauchen aufzuhören und motiviert sie, mehr zu rauchen.“

Auch Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), hält die Ergebnisse der Studie für alarmierend: „Es gibt kein Konsumprodukt, das bei bestimmungsgemäßem Gebrauch so gesundheitsschädlich ist wie die Zigarette: Raucher leben infolge des Rauchens durchschnittlich zehn Jahre kürzer. Es ist daher grob fahrlässig, dass die Politik die Vermarktung von Tabak an junge Menschen noch zulässt.“ DANK fordert ein sofortiges Verbot der Tabakaußenwerbung in Deutschland.

Ein solches Werbeverbot wird derzeit in den Fraktionen neu diskutiert. Bei einer öffentlichen Anhörung im Dezember 2018 im Bundestag empfahlen alle der sechs geladenen unabhängigen Sachverständigen ein Verbot der Tabakaußenwerbung.

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des DKFZ zeigt, dass sich drei Viertel der Befragten ein Verbot der Tabakaußenwerbung wünschen. Selbst unter den Rauchern sprachen sich 70 Prozent für ein Außenwerbeverbot aus. DANK begrüßt den neuen Anlauf für ein Tabakwerbeverbot ausdrücklich: „Die Politik hat jetzt die Chance, die Gesundheit der Bevölkerung entscheidend zu fördern“, so Bitzer.

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