Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit

Zahnärztinnen und Zahnärzte blicken pessimistisch in die Zukunft

pr/pm
Gesellschaft
Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland blicken wieder mit Skepsis in die Zukunft. Pessimismus ist vor allem in der Zahnärzteschaft verbreitet. Das zeigt der Medizinklimaindex (MKI)der Stiftung Gesundheit für das erste Quartal 2022.

Im Vergleich zum Herbst 2021 sank der Indikator für die wirtschaftliche Zufriedenheit und Zuversicht von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten um 1,7 Punkte, besagt der neue Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit, der sich auf das erste Quartal dieses Jahres bezieht. Pessimismus herrsche vor allem bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten: 40,1 Prozent von ihnen rechneten mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage, nur 2,7 Prozent erwarteten eine Verbesserung, heißt es. Die Autoren des MKI sprechen insgesamt von einer negativen Entwicklung.

Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Fachärztinnen und Fachärzten, so die Untersuchung der Stiftung Gesundheit weiter: Dort rechneten laut Index 37,2 Prozent mit einer negativen Entwicklung, während gerade einmal 5,8 Prozent von einer Verbesserung ausgehen. Weitaus positiver beurteilten die Psychologischen Psychotherapeuten und ihre weiblichen Kolleginnen die Situation: 50,7 Prozent von ihnen beschrieben ihre Lage als gut, weitere 42,8 Prozent als befriedigend und mehr als 70 Prozent rechneten damit, dass dies auch in den kommenden Monaten so bleiben werde.

Erstmals auch nichtärztliche Heilberufler befragt

Zum ersten Mal umfasst die Befragung der Stiftung Gesundheit auch die Apothekerschaft sowie nichtärztliche Heilberuflerinnen und Heilberufler. Die erste Erhebung zeige bereits erhebliche Unterschiede in den einzelnen Gruppen, so der Index: Die Skala reiche von plus 10,5 bei den Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern bis minus 24,6 bei den Apothekerinnen und Apothekern.

In der Befragung wurde auch untersucht, inwieweit die Pandemie die Arbeit der Ärzteschaft, Zahnärzteschaft und anderer Heilberuflerinnen und Heilberufler beeinträchtigt. Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als die Hälfte der ambulant Tätigen stark oder sehr stark in ihrer Arbeit durch COVID beeinträchtigt werden. Die Brisanz des Themas spiegele sich auch in der hohen Antwortquote wieder: 965 von 984 Teilnehmenden beantworteten diese Frage, und mehr als 800 von ihnen äußerten sich zusätzlich im Freitextfeld differenziert dazu.

Die Pandemie trifft nicht alle gleich stark

Nicht alle Ärzte zeigten sich von der Pandemie gleichermaßen betroffen. Am stärksten hat die Hausärzteschaft den Einfluss der Pandemie gespürt, so die Untersuchung: 44,1 Prozent von ihnen gaben an, dass COVID ihre Arbeit sehr stark beeinträchtige. Nur 3,7 Prozent hatten keine Auswirkungen auf ihre Arbeit gespürt. Dagegen habe der größte Teil der Fachärzteschaft die Auswirkungen im mittleren Bereich der Skala eingeordnet, ebenso wie die Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Uneinheitlich habe sich das Bild bei den Zahnärztinnen und Zahnärzten gezeigt: Jeweils gut ein Viertel gab eine mittlere beziehungsweise sehr starke Beeinträchtigung an. Jeweils rund 20 Prozent hätten sich wenig beziehungsweise stark beeinträchtigt gefühlt. 7,9 Prozent spürten nach eigener Aussage keine Auswirkungen auf ihre Arbeit.

Seit mehr als 15 Jahren erhebt die Stiftung Gesundheit den <link url="https://www.stiftung-gesundheit.de/studien/medizinklimaindex-mki/" import_url="https://www.stiftung-gesundheit.de/studien/medizinklimaindex-mki/ _blank" follow="follow" seo-title="" target="new-window">Medizinklimaindex (MKI). Der Indikator für die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung gibt differenziert Auskunft darüber, wie die Ärzteschaft, Apothekerschaft und Heilberuflerinnen und Heilberufler in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen und welche Entwicklung sie in den kommenden sechs Monaten erwarten. Der MKI wird analog zum Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft des ifo Instituts erhoben. An der aktuellen Befragung im 1. Quartal 2022 nahmen 984 Personen teil. Die Stiftung Gesundheit erhebt den MKI ab sofort quartalsweise statt halbjährlich.

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