1. Juni: Tag der Organspende

"Der Wille des Einzelnen ist immer maßgebend"

mth/pm
NachrichtenGesellschaft
Der "Tag der Organspende" will aufklären, mit Vorurteilen aufräumen und zeigen, wie wichtig die persönliche Entscheidung zu Lebzeiten ist – unabhängig von gesetzlichen Regelungen, heißt es von den Initiatoren.

Unter dem Motto "Richtig. Wichtig. Lebenswichtig." ruft der Tag dazu auf, sich zu informieren und zu entscheiden, beschreiben die Ausrichter dieses Aktionstages in einer Pressemitteilung ihr Anliegen. Dahinter stehen die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), der Bundesverband Niere (BN), der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO), der Verein Lebertransplantierte Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Stiftung ÜBERLEBEN – Initiative Organspende. Zentraler Veranstaltungsort ist in diesem Jahr die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel. Das Programm dazu finden Sie hier . Dort wollen die Veranstalter zeigen, "wie viel Lebensglück ein 'Ja' im Organspendeausweis ermöglichen kann". 

Neues Gesetz bietet bessere Rahmenbedingungen für Organspenden

Beim Thema Organspende habe sich bereits einiges getan: Das neue Transplantationsgesetz biete Krankenhäusern bessere Rahmenbedingungen für Organspenden und mehr finanzielle Unterstützung, heißt es in der Mitteilung weiter. Unabhängig von gesetzlichen Regelungen sei der Wille des Einzelnen aber immer maßgebend.

"Organspende ist wichtig, jede Spenderin und jeder Spender schenkt statistisch betrachtet drei schwerkranken Patienten eine neue Lebenschance", betont demzufolge Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg. Auf der Gesundheitsministerkonferenz 2018 hatte Garg einen Vorstoß für eine verpflichtende Entscheidungslösung unternommen, wonach sich jeder Bürger mit der Fragestellung befassen und sich entscheiden solle. "Der Tag der Organspende ist ein guter Anlass, sich umfassend mit dem Thema auseinanderzusetzen und einen Organspendeausweis auszufüllen", appelliert Garg. Die Zahlen verdeutlichten den Bedarf: In Schleswig-Holstein warteten derzeit rund 400 Menschen auf ein neues Organ. 108 Organe konnten im vergangenen Jahr in den Transplantationszentren in Kiel und Lübeck übertragen werden.

Zahl der Organspenden wieder gestiegen

Die Zahl der Organspenden ist laut DSO in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals wieder deutlich gestiegen. 955 Menschen haben nach ihrem Tod ihre Organe für schwerkranke Patienten gespendet. Die Stiftung arbeite mit allen Partnern an einer zügigen Umsetzung des im April in Kraft getretenen Gesetzes. "Es bringt die Organspende auf einen guten Weg, denn es setzt genau an den Schwachpunkten an, die wir gemeinsam mit den Kliniken erkannt haben", sagt Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO. "Erstmals ist auch die Angehörigenbetreuung als wichtiges Anliegen bei der Organspende verankert. Dies setzt ein deutliches Zeichen für mehr Wertschätzung der Organspende in unserer Gesellschaft", so der Mediziner weiter.

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