Für Immuntherapie gegen Krebs

Medizin-Nobelpreis für James P. Allison und Tasuko Honjo

mth/pm
NachrichtenGesellschaft
Ein Immunologe aus den USA und einer aus Japan erhalten gemeinsam den diesjährigen Nobelpreis für Medizin. Beide brachten unabhängig voneinander die Immuntherapie gegen Krebs voran.

Der Preis für deren "Entdeckung der Krebstherapie durch Hemmung der negativen Immunregulation" honoriert die Grundlagenforschung, die zur Entwicklung der Krebstherapie mit Checkpoint-Inhibitoren geführt hat, wie das Ärzteblatt schreibt. Die Grundlagen der körpereigenen Immunabwehr konnten in den letzten Jahrzehnten weitgehend entschlüsselt werden, heißt es in dem Beitrag. In Krebszellen käme es zu einer Häufung von Mutationen, die die Oberflächeneigenschaften der Zellen verändern. Es würden dann Neoantigene gebildet, die vom Immunsystem als fremd eingestuft und von zytotoxischen T-Zellen zerstört würden.

Das Immunsystem verfüge jedoch über eingebaute Bremsen, die eine überschießende Immunantwort verhindern sollen. Es handele sich vermutlich um einen Selbstschutz, der die Entstehung von Autoimmunerkrankungen vermeiden soll.

Das Deutsche Ärzteblatt stellt ausführlich die Arbeiten von James P. Allison und Tasuko Honjo auf deutsch dar . Das englische Originaldokument vom "The Nobel Assembly at Karolinska Institutet" ist hier zu finden . Und hier finden Sie die Begründung des Nobelpreis-Komitees und die beiden Kurzlebensläufe der Preisträger , ebenfalls auf englisch.

Medizin-Nobelpreisträger der vergangenen zehn Jahre

Der Medizin-Nobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging damals an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie. Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre waren:2017: Die US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für die Erforschung der Inneren Uhr.2016: Der Japaner Yoshinori Ohsumi, der das lebenswichtige Recycling-System in Körperzellen entschlüsselt hat.2015: Die Chinesin Youyou Tu, die den Malaria-Wirkstoff Artemisinin entdeckt hat. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe (USA/Großbritannien) für die Entdeckung eines Navis im Hirn: Sie fanden grundlegende Strukturen unseres Orientierungssinns.2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den embryonalenZustand.2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aids-Erregers HIV.

Quelle:https://www.tagesschau.de/ausland/nobelpreis-medizin-129.html _blank external-link-new-window

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