Diskussion um Impfpflicht gegen Masern

Montgomery: "Ein Arzt hat nicht das Recht, Unsinn zu vertreten"

mth/pm
Nachrichten
Bundesärztekammerpräsident Prof. Dr. Montgomery sagte auf die Frage, wie seine Standesorganisation mit impfkritischen Ärzten umgehen will: "Ein Arzt hat nicht das Recht, Unsinn zu vertreten."

Dem Focus sagte Montgomery: "Man muss mit ihnen reden, und wenn sie sich nicht überzeugen lassen, muss man diese Kollegen soweit bringen, dass sie in einem anderen Bereich tätig werden, etwa im Labor oder als Gutachter."

Fast jeder zweite Masern-Fall bei Erwachsenen

Zum Thema Impfpflicht gegen Masern hat unterdessen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Kleine Anfrage der FDP im Deutschen Bundestag beantwortet. Demzufolge tritt fast jede zweite Masern-Erkrankung inzwischen bei Erwachsenen auf. "Der Anteil der Masernfälle bei Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und älter lag im Jahr 2001 bei 12 Prozent und im Jahr 2018 bei 47 Prozent", so das BMG im - gegenüber den zm bestätigten - Wortlaut.

Spahn droht mit Bußgeldern von bis zu 2.500 Euro

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant eine Pflichtimpfung gegen die hochansteckende Viruserkrankung ab März 2020: für Kinder in Kindergärten und Schulen und für das dortige Personal, außerdem für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen. "Wer sein Kind nicht impfen lässt, dem drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 2500 Euro. Die würden durch die Gesundheitsämter veranlasst", sagte Spahn der Bild am Sonntag vom 5. Mai.

Die aktuellen Zahlen zu Meldefällen sind auf der"Survstat"-Seite des Robert-Koch Instituts (RKI)abrufbar.

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